Sarajevo - Das bosnische Staatspräsidium hat am Montag den 50-jährigen Denis Zvizdic von der Partei der Demokratischen Aktion (SDA) mit der Regierungsbildung beauftragt. Der Architekt, der von 2003 bis 2006 Ministerpräsident des Kantons Sarajevo war, gilt als Hoffnungsträger der seit Jahren von interethnischen Konflikten paralysierten bosnischen Politik.

Der Muslim (Bosniake) Zvizdic ist seit 1991 SDA-Mitglied und war 2010 bis 2014 Mitglied des gesamtstaatlichen Abgeordnetenhauses. Zwei Jahre war er auch dessen Präsident. An der Spitze von Sarajevo soll er zahlreiche Investoren in die Hauptstadt geholt haben.

Die neue bosnische Regierung soll sich laut früheren Vereinbarungen aus der SDA, der kroatischen HDZ BiH, der multi-ethnischen Demokratischen Front (DF) sowie drei kleineren, bosnisch-serbischen Parteien - der Serbischen Demokratischen Partei, der Partei des Demokratischen Fortschrittes und der Demokratischen Volksbewegung - zusammensetzen. In der Republika Srpska, dem kleineren Landesteil Bosniens, sind diese drei serbischen Parteien in der Opposition.

Die bosnisch-serbische Regierungspartei, der Bund der Unabhängigen Sozialdemokraten (SNSD) des für seine separatistischen Aussagen bekannten Milorad Dodik, soll nicht zum gesamtstaatlichen Regierungsbündnis gehören. (APA, 9.2.2015)