Wien - Kronehit-Chef Ernst Swoboda kann DAB+ doch etwas abgewinnen, er sieht gar eine "historische Chance" in digitalem Radio: Wenn DAB+ in Österreich kommt, dann soll der ORF eine seiner vier nationalen UKW-Frequenzketten für einen Privatsender räumen und einen seiner Radiokanäle nur noch digital anbieten.

Swoboda äußert diesen Wunsch an den Gesetzgeber in einem Gastkommentar in der Branchenzeitung "Horizont" - im O-Ton: "Nämlich einen gesetzlichen Auftrag an den ORF, mit einer nationalen Bedeckung von UKW in DAB+ zu wechseln; diese frei werdende nationale UKW-Bedeckung könnte dann an einen neuen privaten Anbieter vergeben werden. Das würde dem ORF erhebliche Verbreitungskosten sparen, ohne dass er Einnahmenausfälle befürchten müsste (da ja nur die Werbeeinnahmen von Ö3 auf Reichweiten angewiesen sind). Der private Sektor würde hingegen mit einem zweiten nationalen Sender einen großen Schritt nach vorne machen – und der duale Rundfunk wäre mehr als nur ein Stückchen nähergerückt. Es wäre geradezu fahrlässig, diese wirklich große, historische Chance für einen ausgewogenen Rundfunkmarkt zu verpassen." (red, derStandard.at, 9.2.2015)