Washington/Jerusalem - US-Präsident Barack Obama hat öffentlich bekräftigt, dass er Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu bei dessen Besuch in Washington nicht empfangen wolle. Die Visite am 3. März liege nur zwei Wochen vor der israelischen Parlamentswahl. Ein Treffen mit Netanyahu zu diesem Zeitpunkt käme einer Einmischung in die Wahlen gleich, sagte Obama am Montag im Weißen Haus.
Obama ist über den Besuch Netanyahus irritiert. Netanyahu soll auf Einladung der Republikaner im Kongress eine Rede halten - laut dem Weißen Haus hat Netanyahu den Besuch nicht mit der Regierung abgesprochen.
Merkel schmunzelt
Obama fügte hinzu, auch die deutsch Kanzlerin Angela Merkel würde so kurz vor Wahlen keine Einladung von ihm erhalten. "Ich denke, sie hätte nicht einmal um eine Einladung gebeten" - worauf Obama ein Schmunzeln Merkels und offenes Lachen aus dem Publikum erntete.
Hintergrund: Obama war vor der Präsidentenwahl 2008 nach Berlin gereist und hatte damit die Kanzlerin irritiert. Sie untersagte damals einen Auftritt vor dem Brandenburger Tor - und Obama musste mit einer Rede am Großen Stern vorliebnehmen. (APA, 9.2.2015)