Wien - Die Republik Österreich hat sich am Dienstag zum zweiten Mal in diesem Jahr wieder zu sehr günstigen Konditionen neu verschulden können. In Summe wurde am internationalen Kapitalmarkt 1,1 Mrd. Euro frisches Geld aufgenommen. Die Aufstockung einer knapp zehnjährigen Bundesanleihe erfolgte zu einer Durchschnittsrendite von 0,416 Prozent, jene einer knapp 20-jährigen Emission zu 0,827 Prozent.

Die Aufstockung der knapp zwanzigjährigen 2,40-Prozent-Bundesanleihe 2013-2034/1 brachte ein Volumen von 495 Mio. Euro. Fast 98 Prozent wurde an ausländische Banken zugeteilt. Ihr Gesamtvolumen liegt nun bei 4,6 Mrd. Euro.

Die knapp zehnjährigen 1,65-Prozent-Anleihe 2014-2024/1 wurde um 605 Mio. Euro auf rund 9,2 Mrd. Euro aufgestockt. Hier gingen 94,5 Prozent ins Ausland.

Anfang Jänner betrug das begebene Volumen ebenfalls 1,1 Mrd. Euro. Auch für österreichische Verhältnisse ist das ein sehr geringes Volumen.

Weniger Frischgeld benötigt

Im laufenden Jahr benötigt Österreich deutlich weniger frisches Kapital als im Vorjahr. Die ÖBFA plant die Aufnahme von 22 bis 24 Mrd. Euro. Das sind um 20 Prozent weniger als die 29 Mrd. Euro, die 2014 aufgenommen wurden. Der größte Teil der Neuaufnahmen wird für Tilgungen auslaufender Bundesanleihen benötigt.

Das Volumen der Bundesanleiheemissionen wird heuer von rund 21 auf 15 bis 19 Mrd. Euro zurückgehen. Das restliche Volumen von bis zu 5 Mrd. Euro geht in Schatzscheine (T-Bills) oder EMTN (Euro Medium Term Notes). Dabei handelt es sich um mittelfristigen Schuldverschreibungen mit Laufzeiten zwischen ein und zehn Jahren. Die geplante Neuverschuldung entspricht in etwa 2 Prozent der gesamten Kapitalaufnahme der Eurozone.

Auch heuer sind wieder ein bis zwei syndizierte Anleihenemissionen geplant. Mit diesen eher großvolumigen Emissionen werden üblicherweise neue Bundesanleihen geöffnet. Bei den sonst üblichen monatlichen Auktionsterminen werden dagegen bereits im Markt befindliche Bundesanleihen aufgestockt. Neu hinzukommen sollen im kommenden Jahr sogenannte Floating Rate Notes (FRNs) unter österreichischem Recht. (APA, 10.2.2015)