Buenos Aires - Die Ermittler im Fall des Todes des argentinischen Staatsanwalts Alberto Nisman haben in dessen Wohnung in Buenos Aires DNA einer fremden Person gefunden. Das teilten die argentinischen Justizbehörden am Montag nach Angaben der spanischen Nachrichtenagentur EFE mit. Nun wolle man herausfinden, wem die DNA zugeordnet werden könne.

Die mit den Ermittlungen betraute Richterin Fabiana Palmaghini forderte die Person auf, von der die DNA stammen könnte, sich bei der Gerichtsmedizin zu melden, um einen Abgleich machen zu lassen. Es war das erste Mal seit dem Tod des Staatsanwalts, dass unbekannte DNA in dessen Wohnung, wo seine Leiche lag, sichergestellt wurde.

Mord oder Suizid

Nisman war Ende Jänner kurz vor einer geplanten brisanten Anhörung im Parlament mit einem Einschussloch im Kopf und einer neben ihm liegenden Pistole in seinem Badezimmer aufgefunden worden. Wenige Tage zuvor hatte er ein 300 Seiten starkes Dossier eingereicht, in dem er unter anderem Staatspräsidentin Cristina Fernandez de Kirchner Behinderung der Justiz vorwarf.

Nisman machte den Iran für einen 1994 verübten Anschlag auf das jüdische Gemeindezentrum Amia mit 85 Toten verantwortlich und beschuldigte die argentinische Regierung, die Aufklärung des Falls zu vereiteln, um das Verhältnis zu Teheran nicht zu belasten.

Viele Argentinier glauben, Nisman wurde ermordet. Dagegen deuteten nach Angaben der Ermittler die Autopsie-Ergebnisse bisher auf einen Suizid hin, obwohl keine Schmauchspuren an den Händen des Staatsanwalts gefunden wurden. (APA, 10.2.2015)