Athen - Russland und China haben dem schuldengeplagten Griechenland nach Angaben der Regierung in Athen Finanzhilfe angeboten. "Die Vorschläge liegen auf dem Tisch. Wir beraten darüber", sagte der stellvertretende Außenminister Nikos Chountis am Dienstag im Radio. Griechenland habe die beiden Länder nicht darum gebeten, ergänzte der Minister.

China hält sich unterdessen bedeckt zu angeblichen Finanzhilfen an Griechenland. Eine Sprecherin des Außenministeriums in China sagte, darüber wisse sie nichts. Allerdings sei China bereit, die Zusammenarbeit mit der neuen Regierung in Athen in allen Bereichen zu verstärken.

Die Regierung in Athen schließe alternative Geldquellen aber nicht aus. Priorität sei jedoch eine Einigung mit den europäischen Partnern. Der griechische Außenminister Nikos Kotzias wird am Mittwoch in Russland erwartet. Dann kommen in Brüssel auch die Euro-Finanzminister zu einem ersten Gespräch mit der neuen griechischen Regierung zusammen.

Athen will das Ende Februar auslaufende aktuelle Hilfsprogramm mit seinen harten Sparauflagen nicht verlängern. Ohne Kompromiss oder neue Geldgeber steht das Land vor der Staatspleite. Die neue griechische Linksregierung ist nicht nur auf Konfrontationskurs mit den geldgebenden Euroländern gegangen, sie distanzierte sich auch vom Sanktionskurs gegenüber Russland. Damit lassen sich ursprüngliche Pläne, die Wirtschaftssanktionen gegenüber Russland im Ukraine-Konflikt zu verschärfen, nicht mehr realisieren. (APA, 10.2.2015)