"Ups, das hätte nicht passieren sollen..." – mit dieser Fehlermeldung sind derzeit manche Maturanten konfrontiert, die ihre vorwissenschaftliche Arbeit (VWA) auf die Genehmigungsdatenbank des Bildungsministeriums hochladen wollen. Das Problem trete nur bei großen Datenmengen auf, hieß es aus dem Ministerium. Nun soll auch eine Abgabe nur an der Schule ausreichen.

40.000 bis 60.000 Zeichen

Die VWA ist neben der Zentralmatura und der mündlichen Prüfung ein Teil der neuen Reifeprüfung an den AHS. Diese 40.000 bis 60.000 Zeichen lange verpflichtende Hausarbeit muss in der ersten Woche des zweiten Semesters der Maturaklasse abgegeben und später präsentiert und diskutiert werden. In Wien und Niederösterreich steht der Abgabetermin damit spätestens übermorgen, Freitag, an.

Die fertige Arbeit und ein sogenanntes Begleitprotokoll des Schülers sind eigentlich als PDF-Dateien auf eine eigene VWA-Datenbank (https://genehmigung.ahs-vwa.at) hochzuladen und außerdem in zweifach ausgedruckter Form mit beigelegtem Begleitprotokoll dem Lehrer abzugeben. Sinn dieses Vorgehens ist etwa die automatische Plagiatsüberprüfung der Arbeit durch eine eigene Software. Nach erfolgter Prüfung sollen dann auf der Datenbank die Resultate der Plagiatsanalyse abrufbar sein. Der Lehrer erhält so einen Überblick über wörtliche Übereinstimmungen mit Quellentexten, die im Netz verfügbar sind.

"Keinerlei Grund zur Sorge"

Für die Schüler bestehe "keinerlei Grund zur Sorge", hieß es aus dem Bildungsministerium. Probleme beim Upload bestünden nur "bei Arbeiten, deren Datenmenge (etwa durch nicht komprimierte Bilder bzw. Grafiken) sehr umfangreich" sei. In diesen Fällen reiche neben den schriftlichen Exemplaren auch eine Abgabe per Datenträger – etwa ein USB-Stick – an der Schule. "Es werden alle Arbeiten, die in der Schule so eingelangt sind (schriftlich und elektronisch auf Datenträger) ganz normal bewertet."

Bundesschulsprecher Lukas Faymann zeigte sich trotzdem verärgert: "Das Ministerium hat bei Gesprächen im Vorfeld von einer durchdachten und problemlosen Abgabemöglichkeit geschwärmt. Bedenken der Schulpartner wurden schon vom Tisch geräumt, bevor sie überhaupt geäußert werden konnten."

Auch die ÖVP sowie die Oppositionsparteien sprachen von einer weiteren "Panne" bzw. einem "Pfusch". Die Grünen verlangen darüber hinaus bei der schriftlichen Reifeprüfung (Zentralmatura) einen "Notfallplan": In den ersten drei Jahren solle die Möglichkeit bestehen, die Abschlussnote der 8. Klasse in die Matura-Beurteilung einzubeziehen. Die endgültige Noten-Entscheidung sollte die Maturakommission treffen. (APA, 11.02. 2015)