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Gedenken an die ermordeten Studenten.

Foto: Reuters/Keane

Washington - Im US-Bundesstaat North Carolina hat ein Mann drei muslimische Studenten erschossen und sich anschließend der Polizei gestellt. Bei den Opfern der Tat, die sich am Dienstagabend in der Universitätsstadt Chapel Hill ereignete, handelte es sich nach Polizeiangaben um einen 23-Jährigen, dessen zwei Jahre jüngere Ehefrau sowie deren 19-jährige Schwester.

Die Tat ereignete sich vor dem Campus der North Carolina State University. Ersten Ermittlungen der Polizei zufolge schoss der Täter wegen eines Streits um einen Parkplatz. Ob es sich um ein aus Hass begangenes Verbrechen handelte, werde derzeit überprüft, teilte die Polizei mit. Der in Untersuchungshaft sitzende Schütze kooperiere laut den Behörden mit der Polizei. Der 46-Jährige bezeichnet sich auf einer ihm zugeschriebenen Facebook-Seite als Religionsgegner.

Schimpfen über "von der Religion angerichtete Schäden"

Der getötete 23-Jährige studierte im zweiten Jahr Zahnmedizin. Seine Frau wollte Medienberichten zufolge im Herbst ebenfalls mit dem Studium der Zahnmedizin beginnen. Auch ihre Schwester studierte an der North Carolina State University, alle drei lebten in Chapel Hill.

Der Täter nennt sich auf der offenbar von ihm erstellten Facebook-Seite einen Gegner von Christen, Muslimen, Juden und Mormonen. In einem Eintrag heißt es: "Angesichts der enormen von eurer Religion angerichteten Schäden würde ich sagen, ich habe nicht nur das Recht, sondern die Pflicht, sie zu beschimpfen."

Bruder ruft zur Vernunft auf

Tausende Menschen haben am Mittwochabend der Studenten gedacht. Der Bruder von Barakat rief die Menge, die sich auf dem Campus versammelt hatte, zu Ruhe auf. "Bekämpft Feuer nicht mit Feuer", sagte Farris Baakat. "Lasst Ignoranz nicht in Euer Leben vordringen, antwortet nicht mit Ignoranz auf Ignoranz." Mit dem Tod der drei Studenten habe die Welt "großartige Bürger" verloren. Sie hätten "Tausende inspiriert". (APA/red, derStandard.at, 11.2.2015)