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WU-Rektor Christoph Badelt will mehr prüfungsaktive Studierende.

Foto: apa/Pfarrhofer

Wien - Der Rektor der Wirtschaftsuniversität Wien (WU), Christoph Badelt, will prüfungsinaktive Studierende extmatrikulieren können. Wenn sie über ein oder zwei Jahre keine Studienleistungen erbringen, kann sich Badelt einen Ausschluss vom Studium vorstellen. Alternativ dazu schlägt er in der "Presse" vor, bei den Studiengebühren nachzuschärfen.

Laut dem aktuellen Uni-Bericht 2014 sind derzeit 51 Prozent der Studierenden prüfungsaktiv. Das bedeutet, dass sie mehr als 16 ECTS innerhalb eines Studienjahres absolvieren. Der Arbeitsaufwand eines Studienjahres wird für einen Vollzeitstudenten mit 60 ECTS-Punkten bemessen. An der Wirtschaftsuni Wien sind mit 45 Prozent besonders wenig Studierende prüfungsaktiv. Schlechter schneidet nur die Uni Linz mit 44 Prozent hab.

Auswirkungen auf Budget

Der Anteil an prüfungsaktiven Studenten hat auch Auswirkungen auf das Budget der Unis. Die Hochschulraum-Strukturmittel sind von diesem Indikator abhängig. Je mehr prüfungsaktive Studierende die Universitäten haben, desto mehr Geld bekommen sie. Die Universität Graz hat das im März kritisiert.

"Wir wollen Studierende haben, die wirklich da sind und sich engagieren", sagt Rektor Badelt. "Man muss den Unis aber auch die Möglichkeiten dazu geben." Er weist darauf hin, dass Studien, in denen es keine Zugangsregeln gibt, deutlich mehr Studierende keine Prüfungen machen. "Man sollte den Zugang so regeln, dass die Studierenden seriös studieren können – auch Teilzeit, wenn man einen solchen Status einführt". Auch seine designierte Nachfolgerin, Edeltraud Hanappi-Egger, hat kürzlich im Interview mit derStandard.at ein Teilzeitstudium gefordert.

Finanzielle Anreize

Badelt kann sich auch vorstellen die Prüfungsaktivität durch finanzielle Anreize zu steigern. Man könne etwa bei den Studiengebühren nachschärfen. Derzeit müssen Studenten erst zahlen, wenn sie die Mindeststudienzeit um mehr als zwei Semester überschreiten. Inaktive Studenten könnten schon früher zahlen müssen. "Oder nur das erste Studium ist gratis", schlägt Badelt vor. (red, derStandard.at, 11.2.2015)