München - Der schwedische Medienriese Bonnier, einst Gründungsfinanzier des "Wirtschaftsblatts", übernimmt die Mehrheit an dem Portal "Deutsche Wirtschaftsnachrichten" des Österreichers Michael Maier.

Der Plattform warf etwa spiegel.de 2014 ein "Geschäft mit der Angst" vor, wiewohl "subtiler" als andere Onlinehändler mit Verschwörungstheorien. Maier wies das damals in einer Stellungnahme so zurück: "Wir lehnen jede Art von Angstmache ab."

Und Maier weist nun noch einmal darauf hin, dass der Artikel "aus dem Mai 2014 (!) stammt, worauf wir - ebenfalls im Mai 2014 - ausführlich geantwortet" haben, zu dem wir hier gerne auch verlinken. Maier: "Glauben Sie ernsthaft, dass ein so renommiertes Medienhaus wie Bonnier einen 'Onlinehändler von Verschwörungstheorien' kauft?"

"Presse", "Stern", "Netzeitung"

Maier war in den 1990ern Chefredakteur der "Presse", dann der "Berliner Zeitung", für einige Monate des "Stern" und der "Netzeitung", die vorübergehend ein norwegischer Konzern übernahm.

"Suche nach Zukäufen"

Bonnier und DNW ließen verlauten, die Schweden würden in der Plattform ein Sprungbrett für eine weitere Expansion sehen. "Wir planen organisches Wachstum und suchen nach weiteren Zukäufen", sagte der Chef der Wirtschaftsmedien-Tochter Bonnier Business Press, Anders Eriksson, der Nachrichtenagentur Reuters.

Bonnier setzt 2,8 Milliarden Euro um

Bonnier ist als Buch- und Zeitungsverlag sowie mit Film- und Fernsehaktivitäten in Skandinavien groß geworden und mittlerweile in mehreren europäischen Ländern, Nordamerika und Australien aktiv. In Deutschland ist der Konzern mit den Buchverlagen Carlsen, Ullstein, Piper und Thienemann vertreten. Mit einem Jahresumsatz von umgerechnet 2,8 Milliarden Euro steht Bonnier auf Augenhöhe mit Axel Springer.

Gründer, Herausgeber und künftiger Minderheitseigner der "Deutschen Wirtschaftsnachrichten" ist der aus Österreich stammende Maier. Die 2012 gegründeten "Deutschen Wirtschaftsnachrichten" sind nach Maiers Angaben profitabel und erreichen einen Umsatz im einstelligen Millionen-Euro-Bereich. Das Portal ist überwiegend werbefinanziert. Zum Kaufpreis machten die Unternehmen keine Angaben. (APA, red, 12.2.2015)