Der Papst mit Kindern. Es sind nicht seine eigenen.

Rom/Wien - Papst Franziskus hält Paare, die sich bewusst gegen Kinder entscheiden, für selbstsüchtig. Während einer Generalaudienz auf dem Petersplatz sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche: "Eine Gesellschaft mit einer habgierigen Generation, die sich nicht mit Kindern umgeben will, die sie als besorgniserregend, als Last und Risiko empfindet, ist eine bedrückte Gesellschaft."

Franziskus sagte laut "Guardian", es gebe einen starken Zusammenhang zwischen der Hoffnung in einer Gesellschaft und der "intergenerativen Gerechtigkeit": "Neues Leben verjüngt und gibt Energie. Es bereichert und verarmt nicht." Kinder seien ein Geschenk.

"Dann schmerzen alle"

In der Audienz teilte der Papst eine Kindheitserinnerung mit. Gefragt, welches ihrer Kinder ihr das liebste sei, habe die Mutter des jungen Jorge Mario Bergoglio geantwortet: "Ich habe fünf Kinder, und ich habe fünf Finger. Wird ein Finger verletzt, dann schmerzen alle. Alle meine Kinder sind meine, aber jedes ist unterschiedlich."

Es ist nicht die erste Aussage des Papstes zu Familienplanung und Kindererziehung. Im Jänner warb er für verantwortungsbewusste Fortpflanzung und mahnte: "Gute Katholiken vermehren sich nicht 'wie die Karnickel'." Vor wenigen Tagen erntete Franziskus schließlich Kritik, nachdem er Verständnis für schlagende Eltern geäußert hatte. (mcmt, derStandard.at, 12.2.2015)