Foto: David Honess

Der Mini-PC Raspberry Pi erfreut sich bei Millionen Bastlern rund um den Globus reger Beliebtheit. Von Teddybären, die in die Stratosphäre reisen bis hin zu Selbstbau-Tablets reicht die Palette an Ideen, die mit Hilfe der Platine bereits umgesetzt wurden. Mit der kürzlich erschienenen, deutlich leistungsfähigeren zweiten Generation wird sich das Spektrum noch deutlich erweitern.

Primär ist der Pi von seinen Erfindern allerdings als Bildungsinstrument gedacht. Schülerinnen und Schüler sollen durch das Gerät mehr über Computer lernen und Freude am Experimentieren und Programmieren entwickeln.

In einem in Zusammenarbeit mit Oracle ermöglichten Schulprojekt hat die Raspberry Pi-Foundation nun ein Set entwickelt, mit dem Interessierte selber eine vollwertige Wetterstation umsetzen können.

Erfolgreicher Test

Erprobt wurde dies erfolgreich im Unterricht an zwei Schulen im britischen Kent. Dort wurde den Schülern etwa beigebracht, wie sie den Windgeschwindigkeitsmesser ansprechen können. Mittlerweile hat man sämtliche benötigten Lernunterlagen in englischer Sprache erarbeitet, sie richten sich an 15- bis 16-Jährige. Sie erklären, wie man den Raspberry Pi dazu bekommt, Daten der verschiedenen Sensoren auszulesen, wie man eine Website baut, die die Ergebnisse anzeigt und wie man Wetterdaten grundsätzlich analysiert.

Strom per LAN

Das fertige Hardware-Kit der Wetterstation bringt den Raspberry Pi sowie eine weitere Platine mit allen Sensoren mit. Sie bezieht ihren Strom über das LAN-Kabel und schickt auch die erfassten Daten über die Kabelverbindung, da Schul-WLANs überlastungsbedingt oft nur unzuverlässig seien.

Erfasst werden eine Reihe von Daten: Niederschlag, Windgeschwindigkeit und -spitzen, Windrichtung, Umgebungstemperatur, Bodentemperatur, Luftdruck, Luftfeuchtigkeit und Luftqualität. Wer mag, kann das Kit selbst erweitern, auf zusätzliche Ausstattung verzichtete man aus Kostengründen.

1.000 Stück werden verschenkt

Die Raspberry Pi Foundation vergibt nun 1.000 Stück der Wetterstations-Baukästen an Schulen rund um die Welt. Experimentierfreudige Lehrkräfte können die Hardware nebst Unterlagen auf der Seite der Stiftung anfordern. (gpi, derStandard.at, 12.02.2015)

James Robinson