Wien - Vor Weihnachten hat der Personalberater Korn Ferry im Auftrag des OMV-Aufsichtsrats begonnen, Ausschau nach geeigneten Personen für die Nachfolge von Gerhard Roiss an der Spitze des Mineralölkonzerns zu halten. Inzwischen dürfte eine Short List mit einem Favoriten vorliegen: Bernhard Schmidt, Absolvent der Montanuni Leoben und zuletzt Vorstandsdirektor des deutschen Ölproduzenten Wintershall.

Das schreibt zumindest das Magazin Format. Zweitgereihter sei der Oberösterreicher Peter Reichetseder - wie Schmidt Erdölingenieur und zuletzt CEO der Eon-Tochter E&P in Deutschland. An dritter Stelle finde sich Marc Hall. Er war in den 1990er-Jahren im OMV-Vorstand verantwortlich für das Gasgeschäft und hat vor ein paar Jahren nach Stationen bei RWE und Bayerngas bei den Wiener Stadtwerken angedockt.

"Es ist klar, dass es vor so wichtigen Entscheidungen Marktspekulationen gibt. Diese kommentieren wir grundsätzlich nicht", sagte der Sprecher der Verstaatlichtenholding ÖIAG, Bernhard Nagiller, dem Standard.

Die ÖIAG hält 31,5 Prozent an der OMV, ihre Anteile sind mit denen des 24,9-Prozent-Aktionärs Ipic syndiziert. Wegen eines kaum überbrückbaren Streits im Vorstand der OMV hat der Aufsichtsrat entschieden, dass Roiss im Juli 2015 die OMV verlassen soll. Um Zeit zu gewinnen, wird nun spekuliert, dass Roiss zumindest bis Jahresende weitermachen könnte. Am 19. Mai findet die OMV-Hauptversammlung mit der Wahl des neuen Aufsichtsrats statt. Erst dann könne begonnen werden, mit dem Nachfolger über Vertragsdetails zu verhandeln. (stro, DER STANDARD, 12.2.2015)