Dieser Tage liegt sogar auf den Gipfeln der Serra de Tramuntana im Norden der Baleareninsel Mallorca Schnee. Gerade so viel, dass die so bezaubernde Gegend noch beeindruckender wirkt. Es sind nicht die besten Bedingungen, um die erste Runde mit einem Roadster zu drehen, mag man denken. Dabei ist der Audi TT Roadster für die Anforderungen bestens gerüstet. Warme Luft bläst einem aus den Kopfstützen in den Nacken, die Sitzheizung hält den Rücken bei Laune, und der Windschild, der gleich direkt hinter den Sitzen untergebracht ist, lässt sich über einem simplen Knopfdruck in der Mittelkonsole steuern.

Foto: Audi

Zwar scheint die Sonne - am Meer hat es an die zehn Grad Celsius -, aber oben auf den Bergstraßen ist es doch zu frisch, um offen zu fahren. Bis zu einem Tempo von 50 km/h kann man das Stoffdach elektrisch schießen. Das geht flott, in zehn Sekunden, also ganz einfach, während man im Verkehr aus kleinen Transportwagen, wenigen Miet-Polos und Radfahrern mitschwimmt. Kaum ist der Stoffdeckel geschlossen, ist das Mitschwimmen, das die passende Gelegenheit bot, aber schon wieder vorbei. Den dynamischen Blinker gesetzt, der in die Richtung läuft, in die man abbiegen wird, runterschalten, draufdrücken.

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Am besten geht das mit dem TTS Roadster. 310 PS aus dem 2,0-TFSI-Motor treffen auf den quattro-Antrieb und im Idealfall auf das Sechs-Gang-Doppelkupplungsgetriebe S tronic - oder andernfalls auf die knackige Sechs-Gang-Schaltung. 64.350 Euro legt man mindestens für den S tronic TTS ab - übrigens rund 10.000 Euro mehr als in Deutschland. Und damit haben wir auch schon den Grund, warum wir solche Exemplare eher selten sehen werden. Um das Geld bekommt man bei Porsche einen Boxster mit Mittelmotor und Hinterradantrieb. Oder einen BMW Z4 sDrive35i mit Doppelkupplungsgetriebe, sechs Zylindern in Reihe und 306 PS.

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Bei Audi rechnet man damit, dass in Österreich rund die Hälfte der TT Roadster den 230 PS starken Benziner haben werden, vier von zehn TT-Kunden greifen zum 184-PS-Diesel - den es nur als Fronttriebler gibt. Dafür beginnt hier der Einstieg bei 45.320 Euro.

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Sowohl mit dem Frontantrieb wie auch mit dem Dieselmotor gibt der Audi TT viel von seinem sportlichen Wesen, welches er als TTS auslebt, ab. Beim TTS ist die Abstimmung perfekt gelungen, der Wagen pickt regelrecht auf der Straße. Mit ihm sind auch in den Schmelzwasserrinnen der Tramuntana Kurvengeschwindigkeiten möglich, die einen an den Grenzen der Physik zweifeln lassen. Satt brüllt der aufgeladene Vierzylinder durch die vier Endrohre - und dank Soundaktuator durch die Boxen der Anlage, dass einem die Ganslhaut aufsteigt.

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Noch etwas kann der TT hervorragend, was uns wirklich begeistert. Nein, wir reden da nicht davon, dass er selbstredend auch in der dritten Generation ein Stoffverdeck hat. Nein, wir reden nicht vom quattro-Antrieb (System Haldex), der superschnell auf Traktionsveränderungen reagiert. Und nein, wir reden nicht vom äußerst gelungenen Innendesign mit den Bedienknöpfen auf den Lüftungsdüsen. Was uns so begeistert, ist die Steifigkeit der Karosserie.

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Klar, das Virtual Cockpit, das den letzten Stand der Anzeigen darstellt, ist eine elektronische Meisterleistung. Auch wenn das Dach offen ist und die Sonne ins Cockpit scheint, ist alles klar ablesbar. Aber wenn sich vor dem TTS die Bergstraße auftut, dann rutscht es in der Rangliste der Pulsbeschleuniger weit hinter 310 PS, quattro-Antrieb, S tronic und das messerscharfe Handling. (Guido Gluschitsch, DER STANDARD, 13.2.2015)

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Hinweis im Sinne der redaktionellen Leitlinien: Die Teilnahme an internationalen Fahrzeug- und Technikpräsentationen erfolgt großteils auf Basis von Einladungen seitens der Automobilimporteure oder Hersteller. Diese stellen auch die hier zur Besprechung kommenden Testfahrzeuge zur Verfügung.

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