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Präsident Maduro beschuldigt die USA, die Führung in Venezuela stürzen zu wollen.

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Molotow-Cocktails gegen Polizisten

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Straßenblockaden in Caracas.

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Warteschlange vor einem Supermarkt in Caracas.

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Caracas – Venezuelas Präsident Nicolás Maduro hat am Donnerstag in der Hauptstadt Caracas die Festnahme von mehreren Mitgliedern der Luftwaffe verkündet. Er sprach von einem gescheiterten Putschversuch "gegen die Demokratie und die Stabilität unseres Landes", der von US-Amerikanern unterstützt worden sei.

Die mutmaßlichen Täter, unter ihnen ein General der Luftwaffe, seien festgenommen worden. Sie hätten einen Luftanschlag auf den Präsidentenpalast geplant. "Die US-amerikanische Regierung steht hinter diesem Vorhaben der Destabilisierung", sagte er in einer Fernsehansprache.

Die Verschwörer hätten geplant, aus dem benachbarten Ausland mehrere Trainingsflugzeuge von Typ "Super Tucan" nach Venezuela zu bringen, um ihn zu töten. Die Regierungen der Nachbarstaaten seien aufgefordert worden, dies zu verhindern.

Maduro berichtet wie sein 2013 gestorbener Vorgänger Hugo Chávez immer wieder über gescheiterte Staatsstreiche, für die er rechte Kräfte in Venezuela sowie deren Verbündete in den USA oder Kolumbien verantwortlich macht.

Proteste flammen erneut auf

Währenddessen kam es am ersten Jahrestag der gewalttätigen Proteste von Anhängern und Gegnern der Regierung erneut zu Zusammenstößen zwischen der Polizei und Demonstranten. In Caracas setzten am Donnerstag Gegner Maduros Mistkübel in Brand und warfen Steine auf Sicherheitskräfte. Nach Angaben von Augenzeugen wurden mindestens sechs Menschen festgenommen. Ein Demonstrationszug soll von der Polizei davon abgehalten worden sein, an einer Gedenkmesse für die vergangenes Jahr verstorbenen Studenten teilzunehmen.

Zuvor hatten dort auch noch tausende Menschen für Maduro protestiert. In der Stadt San Cristóbal setzte die Polizei Tränengas gegen regierungskritische Demonstranten ein, die Brandsätze auf Beamte geworfen und Geschäfte geplündert hatten. Fünf Polizisten und drei Aktivisten wurden verletzt.

Niedriger Ölpreis verschärft Probleme

Venezuela leidet unter hoher Inflation, Mangelwirtschaft und steigender Kriminalität. Der Ölpreisverfall hat die Budgetprobleme des Landes zuletzt noch verschärft. Um die Versorgungsprobleme zu entschärfen, gab die Regierung am Donnerstag den Devisenhandel teilweise frei. Der US-Dollar wurde auf dem neuen Devisenmarkt mit 170,03 Bolivar und damit unter dem Schwarzmarktkurs von 190 Bolivar gehandelt. Für Importe von Lebensmitteln und Medikamenten wurde der offizielle Kurs von 6,30 Dollar beibehalten.

Tote im Jahr 2014

Im Frühjahr 2014 waren 43 Personen bei wochenlangen Protesten gestorben, darunter Unterstützer und Gegner Maduros. Beide Seiten machen sich gegenseitig für die Eskalation verantwortlich. Den ersten Toten hatte es am 12. Februar gegeben. (red, APA, 13.2.2015)