Klosterneuburg/Wien - Heimische Forscher haben gemeinsam mit Kollegen eine urtümliche, aber äußerst effektive Fortbewegungsart von Zellen in Zebrafisch-Embryos entdeckt. Sie bilden stabile Bläschen und eine ballonartige Form, um dann "außerordentlich rasch und beharrlich" auf engstem Raum herumzukriechen, berichteten die Wissenschafter in der Fachzeitschrift "Cell".
Egal, was später aus ihnen werden soll und ob sie ursprünglich schon beweglich waren, können sich Vorläuferzellen in den Embryos in solche "stabile Bläschen-Zellen" verwandeln, berichteten die Forscher um Carl-Philipp Heisenberg vom Institute of Science and Technology (IST) Austria in Klosterneuburg (NÖ). Dazu müsse allerdings die Aktivität von Myosin, einem Eiweißstoff, der etwa auch die menschlichen Muskeln anspannt, durch biochemische Signale oder mechanische Reize angeregt werden.
Schnell und beharrlich
Die Zellen werden durch nach hinten gerichtete Fließbewegungen an ihrer Außenwand angetrieben, schrieben die Wissenschafter. Durch die ballonartige Form könnten sich stabile Bläschen-Zellen schneller und beharrlicher als alle anderen Zellen in dem beschränkten Raum bewegen. Der "höchst vielseitige, Amöben-artige Wander-Phänotyp" dieser Zebrafischzellen funktioniere bei unterschiedlichen Bedingungen. (APA, 15.2.2015)