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Die Fans in Wiener Neustadt erwartet zum Frühjahrsauftagt der Leckerbissen gegen den Meister

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Salzburg/Wiener Neustadt - RB Salzburg geht als großer Titel-Favorit ins Fußball-Bundesliga-Frühjahr. Zum Auftakt steht der überlegene Tabellenführer am Samstag gleich vor einem Pflichtsieg, geht es doch auswärts gegen Schlusslicht Wiener Neustadt. Die Niederösterreicher sind zudem ein Lieblingsgegner der "Bullen", die in den vergangenen 15 direkten Duellen ungeschlagen blieben und die jüngsten neun gewannen.

In diesen neun Spielen erarbeiteten sich die Salzburger ein beeindruckendes Torverhältnis von 44:5. Diese Saison gab es ein 5:0 in Wiener Neustadt und ein 4:1 in Salzburg. "Sie haben sich im Sturm gut verstärkt und werden sicherlich alles tun, um uns zu ärgern. Dagegen werden wir uns aber zu wehren wissen", ist Salzburg-Trainer Adi Hütter von einem Auswärtserfolg überzeugt.

Für seine Truppe ist es das Spiel eins nach dem Abgang der Topspieler Kevin Kampl und Alan. In der Vorbereitung waren nicht nur die Zugänge Takumi Minamino und Ex-Sturm-Graz-Stürmer Marco Djuricin bestrebt, die Lücken zu schließen, der Konkurrenzkampf ist allgemein sehr groß. "Ich habe in der Vorbereitung etwas Erfrischendes und Wildes gesehen, da war richtig Feuer drin", sagte Salzburgs Noch-Sportdirektor Ralf Rangnick. Der Deutsche blickte dementsprechend optimistisch voraus: "Wir haben jetzt acht Punkte Vorsprung, ich traue dem Team zu, dass es den noch ausbaut."

4-2-2-2

Dem großen Underdog könnte entgegenkommen, dass die Salzburger schon das Sechzehntelfinal-Hinspiel der Europa League am Donnerstag auswärts gegen den spanischen Topclub Villarreal im Hinterkopf haben. "Der Fokus liegt bei uns auf Wiener Neustadt, aber auch schon auf Villarreal", gab Hütter zu. Er vertraut auf ein 4-2-2-2-System. "Das versteht die Mannschaft am besten", erklärte Salzburgs Coach.

Die Niederösterreicher hoffen auf den ersten Punkt gegen Salzburg seit dem 25. August 2012 (1:1 in Salzburg). "Wir sind gleich richtig gefordert. Sie haben eine Mannschaft mit Topqualität, sind auch sehr gut organisiert, da muss man auf einen richtig guten Tag hoffen", ist sich Wiener Neustadts Trainer Helgi Kolvidsson der Schwere der Aufgabe bewusst. Wichtig sei es, angesichts von Topleuten wie Jonatan Soriano, der gegen Wiener Neustadt schon 19 Mal getroffen hat, wenig zuzulassen. "Wir wollen aber sicher nicht nur hinten drinnen stehen", gab der Isländer die Marschroute vor.

Vorwärts

Der Blick in die Vergangenheit ist beim Schlusslicht aufgrund der katastrophalen Bilanz gegen Salzburg - zuletzt gab es sechs Heimniederlagen in Folge, der letzte Heimsieg gelang am 26. Februar 2011 mit 1:0 - verständlicherweise tabu. "Wir schauen nach vorne", betonte Kolvidsson. Da gilt es in den restlichen 17 Spielen einen Drei-Punkte-Rückstand auf den Vorletzten Admira Wacker Mödling aufzuholen. "Das ist Profigeschäft, Druck ist immer da, mit dem müssen die Spieler umgehen können", sagte Kolvidsson.

Auf die "geglückte" Vorbereitung dürfe man sich nicht zu viel einbilden. "Wir müssen die Leistung jetzt auch auf dem Punkt in der Meisterschaft bringen, wenn es zählt", weiß Wiener Neustadts Trainer.

Das Auftaktprogramm könnte aber kaum schwieriger sein. Nach dem Salzburg-Spiel geht es für den Letzten auswärts gegen Sturm Graz und zu Hause gegen die Austria. "Wenn du zu Beginn von der Papierform schwerere Gegner hast, hast du am Ende hinaus eher welche, die mehr in unserem Bereich liegen sollten. Das ist mir in unserer Situation nicht unrecht", schilderte Manager Günter Kreissl seine Sicht der Dinge.

Überzeugung

Der Ex-Goalie will aber auch, dass seine Mannschaft im Frühjahr gegen die "Großen" überzeugend auftritt. "Ich wünsche mir eine Grundeinstellung, dass wir immer an die Chance glauben, etwas mitnehmen zu können", erklärte Kreissl. Die Kicker sind jedenfalls topmotiviert. "Wir sind in der Lage, jeden Gegner zu fordern", ist Winter-Zugang Dominik Hofbauer überzeugt.

Eine große Aufgabe kommt auf Goalie Thomas Vollnhofer zu, der auch schon in den vergangenen beiden "Abstiegskampf-Saisonen" dabei war. "Wir müssen alles reinhauen, dass wir den Klassenerhalt jetzt auch ein drittes Mal schaffen. Es wäre ein Riesenerfolg, weil es von der Ausgangsposition diesmal sicher am härtesten ist", meinte der 30-Jährige. (13.2.2015)

Technische Daten und mögliche Aufstellungen zum Frühjahrsauftakt der Fußball-Bundesliga (20. Runde) am Wochenende (alle Spiele live auf Sky):

SC Wiener Neustadt - RB Salzburg (Stadion Wiener Neustadt, Samstag, 18.30 Uhr, SR Lechner). Bisherige Saisonergebnisse: 0:5 (h), 1:4 (a)

Wiener Neustadt: Vollnhofer - Pollhammer, Susac, Sereinig, Denner - Freitag, O'Brien - Osman Ali, Rauter, Hofbauer - Hellquist

Ersatz: Schierl - Mally, Prettenthaler, Ranftl, M. Koch, T. Kainz, Dobras, Maderner, Tieber

Es fehlen: Wimmer (gesperrt), J. Salamon (angeschlagen)

Fraglich: D. Schöpf (nach Grippeerkrankung), Mimm (Knieprobleme)

Salzburg: Gulacsi - Schwegler, Hinteregger/Ilsanker, Caleta-Car, Ulmer - Ilsanker/Laimer, C. Leitgeb/Keita - Minamino, Bruno - Sabitzer, Soriano

Ersatz: Walke - Atanga, Ankersen, Schmitz, Pires, Lazaro, Berisha, Djuricin, Quaschner

Es fehlen: Vorsah (Knie), Sörensen (Sprunggelenk), Ramalho (gesperrt)

Fraglich: C. Leitgeb, Hinteregger (beide angeschlagen)