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Foto: APA / Roland Schlager

Modegrazie Kate Moss soll erscheinen, aber das kann Andreas Gabalier egal sein. Er genießt die zärtlichen Worte seines Bruders Willi (" Andreas tanzt gut, hat spezielle Bewegungen ...") und wirkt betört von Mirjam Weichselbrauns Nähe. Sie erscheint ihm als Meerjungfrau. Selbige jedoch sucht schnell wieder abzutauchen, fleht um ein Wasserglas für den ungebeten anschmiegsamen Barden mit Wiedehopflocke - wo bleibt bloß Kate Moss!?

Die Wartezeit überbrückt Alfons Haider immerhin souverän mit Männern ohne Mimik, den Botox-Boys. Lustige Typen. Ob ihrer Außenhülle müssten Oskar und Arnold Wess ("Wir stehen zu Botox. Aussehen ist wichtig, wir wollen geschäftlich weiterkommen ...!") an Karl Lagerfeld Tantiemen zahlen. Aber Lagerfeld ist auch nicht da. Ebenso wie Kate Moss.

Immerhin weiß Berufskollegin Naomi Campbell, was sich geziemt. Sie gibt dem ORF zwar kein Liveinterview und hat leider keinem lästigen Fan ein Handy ins Ohr gestopft. Aber sie ist da - wer braucht schon Kate Moss! Außerdem gibt es die lustigsten Hüte zu bewundern. Allein ihre TV-Präsenz verleiht der ORF-Übertragung das gewisse Etwas abseits der Aura eines faden Provinzwalzers. Kommentator Christoph Wagner-Trenkwitz entdeckt gottlob einen Kopfschmuck, der ihn an eine Geburtstagstorte gemahnt, die um Mitternacht "vielleicht explodieren wird".

Die Spannung steigt. Es ist ja auch Designer Harald Glööckler mit Ehemann Dieter Schroth zugegen. Er zelebriert sein Flitterwochenglück und trägt diesmal keinen zersprungenen Spiegel im Gesicht. Sehr sympathisch. Und das findet vielleicht auch Mime Helmut Berger; es bleibt jedoch unklar. Berger hat die Oper verlassen, bevor Gewissheit wurde, dass Kate Moss doch nicht kommt.

So erzählte es jedenfalls der Sohn der Botox-Brüder, Florian, der mit Berger liiert ist, erzählt es an einem Abend, der Künstler Erwin Wurm angesichts der Ballstimmung überraschenderweise vor allem mit Stolz erfüllte, "Österreicher zu sein". (Ljubiša Tošic, DER STANDARD, 14./15.2.2015)