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Peter Schröcksnadel: "Ich finde es schade, dass die Plattform des Sports von Ihnen für politisches Kleingeld benutzt wird."

APA/EXPA/ Johann Groder

Vail/Beaver Creek - ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel hat am Freitag auf den Offenen Brief von Grünen-Bundessprecherin Eva Glawischnig "verwundert" reagiert. Der Tiroler bedankte sich zunächst für die Glückwünsche zu den ÖSV-Erfolgen bei der WM, merkte danach aber an: "Ein wenig verwundert bin ich schon, weil Sie die Erfolge der österreichischen Skinationalmannschaft für ein politisches Statement benützen."

Glawischnig hatte von der Anfrage eines Bürgers an das Organisationskomitee berichtet, weshalb man denn auf dem alten Text der Bundeshymne, mit dem nur die "großen Söhne" gewürdigt werden, beharrt habe. Die Antwort der WM-Veranstalter: Die neue Hymne sei zwar in Beaver Creek bekannt, der Österreichische Skiverband habe jedoch offiziell ersucht, die neue Version nicht zu verwenden.

Hoher Lärmpegel

"Üblicherweise werden Nationale Hymnen bei Siegerehrungen nur instrumental gespielt. Dem Österreichischen Skiverband war nicht einmal bekannt, dass ein Kinderchor seit einem Jahr 16 Nationalhymnen einstudiert hat und bei jeder Siegerehrung live singt. Es ist uns überhaupt nicht aufgefallen, dass von den Kindern der ursprüngliche Text gesungen wurde, da der Lärmpegel vor Ort viel zu hoch war, um den Text überhaupt genau zu verstehen", erklärte Schröcksnadel in einem schriftlichen Statement.

ÖSV weist Schuld von sich

"Gemäß unserer Recherchen wurde der Text der gesungenen Bundeshymne angeblich seitens des IOC dem OK (Organisationskomitee) zur Verfügung gestellt. Der Österreichische Skiverband war in keiner Weise damit befasst. Wir sind ja nicht der Organisator", meinte Schröcksnadel.

Nach bereits mehrfachem Abspielen habe das OK beim Generalsekretär des Österreichischen Skiverbandes, Klaus Leistner, nachgefragt. Dieser habe die Meinung vertreten, dass nicht unbedingt von den Kindern verlangt werden könne, den Text - noch dazu in einer Fremdsprache - umzulernen.

"Wir haben das lokale OK aber nun gebeten, falls dies möglich ist, mit den Kindern die neue Version einzulernen. Ob dies möglich ist und ob die Bundeshymne nochmals zur Anwendung kommt, hängt natürlich davon ab, ob der Österreichische Skiverband noch weitere Goldmedaillen erringen kann", erklärte der ÖSV-Boss.

Schröcksnadel richtete noch abschließende Worte in Richtung Glawischnig: "Abschließend kann ich Ihnen versichern, dass für den Österreichischen Skiverband jede Medaille gleich viel zählt, unabhängig vom Geschlecht. Ich finde es schade, dass die Plattform des Sports von Ihnen für politisches Kleingeld benutzt wird." (APA, 13.2.2015)