318 Tage bleiben laut Online-Countdown noch, bis der Mietvertrag von props.co ausläuft. Auf dem Areal des Wiener Nordbahnhofs betreibt der Verein auf rund 4.000 Quadratmetern den größten Requisitenfundus Österreichs. Weil hier ab 2016 ein neues Stadtviertel mit Wohnungen und Büros entsteht, ist die Anlaufstelle für Film- und Theaterproduktionen auf Standortsuche - und hofft auf Unterstützung.

Nun sucht man nach einem ähnlich gearteten Areal, "bevorzugt in Wien, weil hier die meisten unserer Kunden sind", so der Ausstatter Thomas Vögel, Mitbegründer von props.co. Nicht zuletzt wegen der erwarteten Kosten gestaltet sich die Suche schwierig, kann sich der gemeinnützige Verein einen Standort in ähnlicher Dimension zu marktüblichen Immobilienpreisen nämlich nicht leisten. "Das Bahnhofsareal haben wir relativ günstig erhalten, wir zahlen nur 6.000 Euro, das ist unser Limit." Der Verein, der derzeit vier Angestellte beschäftigt, finanziert sich durch Verleihgebühren, wobei Filmstudenten vergünstigte Konditionen erhalten.

Wichtiger Teil der Infrastruktur für heimische Filmschaffende

Seit den 80er Jahren greift man vor allem in der Filmbranche auf die Sammlung zurück, allein in den vergangenen zwei Jahren wurden rund 700 Projekte abgewickelt, darunter zuletzt u.a. die Filme "Amour Fou", "Die Gespensterjäger" und "Luis Trenker - Der schmale Grat der Wahrheit". Der Fundus umfasst auf drei Stockwerken rund eine Million Alltagsgegenstände und Kuriositäten aus mehr als 200 Jahren. Gelingt die Standortsuche nicht, fällt ein bedeutender Teil der Infrastruktur für heimische Filmschaffenden weg.

Unterstützung erhofft man sich durch die öffentliche Hand sowie durch Kulturinstitutionen, diverse Förderstellen oder die Stadt Wien. Aus dem Büro von Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (SPÖ) hieß es auf APA-Nachfrage, dass man die Suche nach einer geeigneten Immobilie dahingehend unterstützt habe, dass man "an stadtnahe Unternehmen weitervermittelt hat, die über Immobilien verfügen und diese auch zur Verfügung stellen können". Pläne für größere Filmstudios müssten sich "jedenfalls auch zunächst und vor allem privatwirtschaftlich rechnen", für kleinere Produktionen stehe eine entsprechende Infrastruktur in Neu-Marx zur Verfügung. (APA, 16.2.2015)