St. Valentin/Stockholm - Der schwedische Konzern Atlas Copco mit Sitz in Stockholm sperrt sein Werk "Powercrusher GmbH" in St. Valentin (Bezirk Amstetten) zu. Von der Schließung sind 65 Mitarbeiter betroffen, bestätigte Betriebsrat Harald Mair einen Bericht der "Niederösterreichischen Nachrichten" ("NÖN") vom Montag. Die Nachfrage nach Gesteinsbrecher-Maschinen der Atlas Copco Powercrusher GmbH sei zu gering gewesen.

Erst vor viereinhalb Jahren hatte der auf Kompressoren spezialisierte Konzern den Brechanlagenbauer Hartl Powercrusher gekauft. Die erhofften Synergien mit dem Kerngeschäft von Atlas Copco sind dem Bericht zufolge aber ausgeblieben, ein Minus in Millionenhöhe war die Folge. Die Bilanzen seien schon in den vergangenen Jahren immer schlecht gewesen, sagte Mair. Man habe gewusst, dass einmal etwas kommen werde, aber "nicht so schnell".

Endgültige Schließung bis Juni

"Wir sind derzeit in Verhandlungen mit der Geschäftsleitung für einen Sozialplan", erläuterte der Betriebsrat. "Es geht um angemessene Entschädigungen." Von den 65 Mitarbeitern - darunter 43 Angestellte - wurden laut Mair bereits 45 vor einer Woche freigestellt. Der Rest schließe in den kommenden Monaten noch die laufenden Aufträge ab. Bis 12. März soll der Sozialplan stehen.

Die endgültige Schließung des Werks sei bis Juni vorgesehen, hieß es seitens des Konzerns. Ein kleiner Teil der Mitarbeiter - laut Mair etwa acht Personen - soll in einem Service-Team zur Wartung der Maschinen weiterarbeiten können.

Unterstützung gibt es von der Arbeiterkammer Niederösterreich (AKNÖ) und der Gewerkschaft PRO-GE. "Wir werden versuchen in den umliegenden Betrieben Mitarbeiter unterzubringen", sagte AKNÖ-Präsident Markus Wieser. (APA, 16.2.2015)