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Daniela Iraschko-Stolz ist Österreichs vielleicht größte Medaillenhoffnung. Sie war schon Weltmeisterin, sie war Olympia-Zweite, und sie liegt derzeit im Weltcup an erster Stelle.

Foto: ap/jönsson

Falun - Im 24-köpfigen ÖSV-Kader für die Nordische Ski-WM befinden sich sechs Weltcup-Saisonsieger, die insgesamt elf Erfolge verbucht haben. Fünf davon gehen auf das Konto von Daniela Iraschko-Stolz, im Skispringen durften sich noch Stefan Kraft (2 Siege), Michael Hayböck und Gregor Schlierenzauer (je 1) als Sieger feiern lassen. In der Kombination waren es Bernhard Gruber und Lukas Klapfer (je 1).

Im Langlauf scheinen Top-10-Ergebnisse von Teresa Stadlober und Bernhard Tritscher als Topleistungen auf. In den Teambewerben aller drei Sportarten blieb Österreich vor dem Saisonhöhepunkt sieglos. Die erfolgsverwöhnten Skispringer wurden bei drei Mannschaftskonkurrenzen einmal Zweiter. In den Einzelbewerben schafften sie neben den vier Siegen aber etliche weitere Podestplätze. Tournee-Triumphator Kraft (6 x 2., 2 x 3.) ragte dabei besonders heraus.

Die ÖSV-Nordischen sollen sich in Schweden, so es nach Verbandspräsident Peter Schröcksnadel geht, von der positiven Stimmung anstecken lassen, die durch neun alpine WM-Medaillen in den USA hervorgerufen wurde. "Wir sind ja ein Verband, wir gehören zusammen", sagt Schröcksnadel. "Ich glaube schon, dass sich das positiv auswirkt."

Insgesamt 21 Bewerbe werden bei den 50. Titelkämpfen der Nordischen ausgetragen, für die gastgebenden Schweden stehen die Langlaufrennen im Mittelpunkt, für die Österreicher weniger. Der ÖSV hofft auf fünf Skisprung- und vier Kombinationsentscheidungen. Schröcksnadel hält "drei bis fünf Medaillen für durchaus realistisch" und sieht das Team "insgesamt relativ gut aufgestellt".

Oslo wird sich nicht ausgehen

Rund 200.000 Zuschauer sollen für ein Skifest ähnlich jenem in Oslo 2011 sorgen. Die Titelkämpfe am Holmenkollen vor vier Jahren stehen in der ÖSV-Erfolgsbilanz ganz oben. Siebenmal Gold, zweimal Silber und einmal Bronze sind kaum zu überbieten. Das Falun-Aufgebot darf man eher an der Bilanz von Val di Fiemme 2013 messen, die auf einmal Gold (im Springer-Teambewerb), fünfmal Silber und einmal Bronze hinausgelaufen war.

Falun ist zum vierten Mal WM-Schauplatz. Nach österreichischen "Nullnummern" 1954 und 1974 hatte es 1993 einmal Silber und zweimal Bronze gegeben. Drei der daran Beteiligten sind auch diesmal in Mittelschweden dabei. Der dreifache Medaillengewinner Andreas Goldberger als ORF-Co-Kommentator, Heinz Kuttin als Cheftrainer und Ernst Vettori (beide mit Team-Bronze) als Sportlicher Leiter der Springer und Kombinierer.

Wie es geht

Vettori würde sich freuen, könnte Österreich in jeder "seiner" drei Sparten - Springen der Damen, Springen der Herren sowie Kombination - eine Medaille holen. "Das ist nicht selbstverständlich, weil viele Nationen und Einzelsportler sehr gute Qualität haben", sagt der Olympiasieger von 1992.

Neben Hayböck und Kraft, die sich bei der Tournee duellierten und bis dato weitgehend konstant durch die Saison segelten, ist Schlierenzauer vor allem auch deshalb etwas zuzutrauen, weil er weiß, wie es geht. Der Stubaier hat schon sechsmal Gold und dreimal Silber gewonnen. Bei den Damen gilt die Ex-Weltmeisterin, Olympia-Zweite und Weltcup-Führende Daniela Iraschko-Stolz als Mitfavoritin. Doch auch Jacqueline Seifriedsberger, Chiara Hölzl und Eva Pinkelnig sind Spitzenplätze zuzutrauen. (APA, red - DER STANDARD, 17.2. 2015)