Wien - Die Landeskonferenz der Wiener Grünen hat sich Montagabend einstimmig für den Erhalt des ORF-Funkhauses als Radiostandort ausgesprochen. "Das Funkhaus darf nicht verkauft werden", ist der Antrag betitelt. "Unabhängigkeit und Vielfalt sind gefährdet", heißt es darin.

"Auch vom Küniglberg unabhängig"

Die Landeskonferenz der Wiener Grünen spricht sich für den Verbleib der Redaktionen von Ö1, FM 4 und Radio Wien im Funkhaus Argentinierstraße aus. Das Funkhaus sei "ein Zentrum für engagierten, öffentlich-rechtlichen Journalismus und Garant für eine – auch vom Küniglberg – unabhängige Berichterstattung im österreichischen Hörfunk".

Der gemeinsame Newsroom auf dem Küniglberg "wird sich negativ auf Programm und MitarbeiterInnen auswirken", heißt es in dem Papier der Grünen. Sie "mag organisatorische Synergien ergeben, sie gefährdet gleichzeitig aber die Unabhängigkeit und Vielfalt der Information."

Der Antrag argumentiert auch mit höherem Verkehrsaufkommen durch den Küniglberg und zitiert den Verkehrsexperten Hermann Knoflacher: "Wenn sich durch die Standortverlegung zum ORF-Zentrum pro Beschäftigten im Durchschnitt nur vier Kilometer mehr ergeben, macht das pro Jahr rund 25 Erdumrundungen aus."

Die Landeskonferenz der Wiener Grünen unterstützt mit dem Beschluss das Manifest für den Rundfunk.

Den Antrag stellten Barbara Neuroth, Wolfgang Zinggl, David Ellensohn und Eva Blimlinger, sie ist Mitglied des ORF-Publikumsrats. Der widmet dem Projekt Multimedia-Newsroom am 18. März einen Studientag.

Im ORF-Stiftungsrat stimmten im März 2014 nur die ORF-Betriebsräte Gerhard Moser und Christiana Jankovics gegen den Küniglberg als zentralen ORF-Standort. (red, derStandard.at, 17.2.2015)