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Verletzte werden nach dem Unglück in die Notaufnahme gebracht.

Foto: AP Photo/Dieu Nalio Chery

Port-au-Prince/Brasilia - Mehrere Todesfälle haben die Karnevalsfeiern in Haiti und Brasilien überschattet. Durch eine auf einen Festwagen herabfallende Hochspannungsleitung wurden am Dienstag in der haitianischen Hauptstadt Port-au-Prince nach Angaben der Rettungskräfte mindestens 16 Teilnehmer eines Festumzugs durch einen Stromschlag getötet.

Dutzende weitere Menschen wurden verletzt. Auch im Südosten Brasiliens erlitten drei Männer auf einem Festwagen einen tödlichen Stromschlag.

78 Verletzte

Nach Angaben des Arztes Claude Surena wurden in Port-au-Prince mindestens 78 Menschen verletzt. Das Unglück ereignete sich vor den Augen tausender Zuschauer in der Nacht zum Faschingsdienstag. Der Festwagen fuhr gerade über den Paradeplatz Champ de Mars im Zentrum der Hauptstadt, als er ein Hochspannungskabel mitriss. Auf dem Wagen befand sich die beliebte Hip-Hop-Gruppe Barikad Crew. Mehrere Tänzer und Musiker erlitten einen Stromschlag. Der Frontmann der Band, "Fantom", bekam das Kabel direkt ab und wurde lebensgefährlich verletzt, wie die Website "Haiti Press Network" berichtete.

Dutzende Menschen versammelten sich vor der Leichenhalle des größten Krankenhauses der Stadt, wie ein AFP-Fotograf berichtete. Haitis Präsident Michel Martelly übermittelte den Angehörigen sein Mitgefühl. Er ordnete eine dreitägige Staatstrauer an. Die Regierung stellte den Betroffenen Hilfe in Aussicht. Die restlichen Karnevalsfeiern wurden abgesagt, Regierungschef Evans Paul rief zu einem Schweigemarsch für die Opfer auf.

Im Südosten Brasilien kamen in der Nacht zum Dienstag drei Männer ums Leben, als ein Festwagen beim Umzug in Nova Iguacu mit einer Stromleitung in Berührung kam. Wiederbelebungsversuche der Rettungskräfte blieben erfolglos, wie örtliche Medien berichteten. In der Karnevalshochburg Bahia wurde Montagnacht außerdem ein Mann erschossen. Nach Angaben der Website "Globo G1" war in der Stadt im Nordosten Brasiliens bereits am Sonntag ein Mann durch Schüsse getötet worden. (APA, 17.2.2015)