Wien - Ab Ende Februar stehen an den Schulen wieder zahlreiche Tests an. Bis in den Mai werden etwa Aufgaben für die Zentralmatura sowie für die internationalen Studien PIRLS und PISA erprobt. Außerdem werden die Bildungsstandards für Deutsch in der vierten Klasse Volksschule erhoben - Höhepunkt ist dann die Zentralmatura von 5. bis 13. Mai.

Aufgewärmt wird zunächst am 26. und 27 Februar mit Zentralmatura-Feldtests in ausgewählten AHS- und BHS-Abschlussklassen. Bei diesen wird grob gesprochen überprüft, ob Aufgaben bestimmten Anforderungen entsprechen. Das Bundesinstitut für Bildungsforschung (BIFIE) führt solche Tests regelmäßig durch, um etwa Aufschluss über die Angemessenheit des Schwierigkeitsgrads, zur Validität der Aufgaben und zur Klarheit der Angaben zu gewinnen. Die Erkenntnisse fließen dann in die Entwicklung neuer Aufgaben ein. Beim anstehenden Termin werden an AHS und BHS die lebenden Fremdsprachen Englisch, Französisch, Italienisch und Spanisch abgetestet sowie an den BHS Angewandte Mathematik (Deutsch an AHS und BHS sowie Mathe an AHS wurden bereits erhoben, Anm.). Die Testergebnisse werden anonymisiert - überprüft werden soll lediglich die Eignung der Aufgaben, nicht aber die Leistung der Schüler.

Probeklausuren

Anders ist das an vielen Schulen am 4. und 11. März, wenn in den Fächern Englisch und Deutsch Probeklausuren für die Zentralmatura absolviert werden können. Die Schulen können sich dabei in den Tagen davor vom BIFIE erstellte Aufgabenstellungen herunterladen und je nach Bedarf als Schularbeit oder nur als informelle Kompetenzmessung verwenden. Ein ähnlicher Probelauf in Mathematik endete im Dezember mit rund 30 Prozent Fünfern an jenen Schulen, die tatsächlich Ernst machten.

Von 9. bis 27. März wird dann an den Volksschulen getestet: Beim Feldtest für die Lesestudie PIRLS (Progress in International Reading Literacy Study) müssen rund 1.500 vom BIFIE per Zufallsstichprobe ausgewählte Kinder aus der vierten Klasse Volksschule Texte lesen und anschließend Fragen dazu beantworten. Auch hier dient die 72-minütige Erhebung nur zur Erprobung von neuen Aufgaben bzw. der Eignung der Fragebögen und des Testablaufs. Die Ergebnisse werden anonymisiert und haben keinen Einfluss auf die Noten. Der PIRLS-Haupttest findet im Frühjahr 2016 statt, die Ergebnisse kommen voraussichtlich im Dezember 2017.

Ergebnisse werden anonymisiert

Der nächste Feldtest betrifft dann die 15- bis 16-Jährigen: Von 9. April bis 13. Mai überprüft das BIFIE die Aufgaben für die nächste PISA-Studie. Dafür werden 1.300 Schüler des Geburtsjahrgangs 1999 ausgewählt. Auch hier gilt: Die Ergebnisse werden anonymisiert, für die Noten zählen sie nicht. Der PISA-Haupttest steht dann von 12. Oktober bis 11. Dezember auf dem Programm, die Ergebnisse werden im Dezember 2016 vorgestellt.

Am 6. und 7. Mai (Ersatztage: 12. und 13. Mai) sind dann wieder die Kinder in der vierten Klasse Volksschule dran - und zwar diesmal alle knapp 80.000. An beiden Tagen werden vom BIFIE in jeweils 80 Minuten (mit je einer Pause) die Bildungsstandards im Fach Deutsch/Lesen/Schreiben überprüft. Die Kinder müssen dabei etwa ein Lückendiktat absolvieren, Texte verfassen, Fragen zu einem Text beantworten und ihre Rechtschreibkenntnisse unter Beweis stellen. An einer Stichprobe von 130Schulen wird zwischen 18. Mai und 12. Juni außerdem noch der Kompetenzbereich "Sprechen und Miteinander reden" (mündlich) erhoben. Die Ergebnisse werden nach einem halben bis dreiviertel Jahr rückgemeldet. Nur der Schüler selbst erfährt, wie er persönlich abgeschnitten hat. Der Lehrer bekommt das (anonymisierte) Gesamtergebnis seiner Klasse, die Schulleitung das ihrer Schule bzw. der einzelnen Klassen, die Schulaufsicht die allgemeinen Teile der Schulberichte sowie Regionalergebnisse, die Landesschulräte die Landesergebnisse sowie das Bildungsministerium einen Bundesbericht.

Kompensationsprüfungen

Testwochen-Höhepunkt ist dann die Zentralmatura vom 5. bis 13. Mai. Den Auftakt macht das Fach Deutsch, am 6. Mai folgt Englisch, am 7. Spanisch und am 8. Französisch. Nach einem Wochenende Verschnaufpause wird die neue Reifeprüfung dann mit Mathematik (11.) und Italienisch (12.) fortgesetzt, bevor am letzten Tag die Fächer Latein bzw. Griechisch abgefragt werden. Etwaige Kompensationsprüfungen für negative Noten stehen am 1. und 2. Juni an. Auch hier werden die Aufgaben vom BIFIE vorgegeben - und diesmal ist es ernst: Im Unterschied zu den Feldtests und Bildungsstandards gibt es dafür Noten. (APA, 17.2.2015)