Pianist Peter Madsen vertont mit seinem CIA-Ensemble "20.000 Leagues Under the Sea" von Stuart Paton, eine Verfilmung des gleichnamigen Jules-Verne-Klassikers aus dem Jahr 1916.

Foto: Peter Madsen

Dornbirn – Stumme Science-Fiction-Filme laden Musiker zu Vertonungen und alternativen Soundtracks ein. Man denke etwa an Fritz Langs Metropolis (1927), der diverse Versionen zwischen Techno, Experimentalmusik und Metal inspirierte. Im Spielboden Dornbirn wagt sich jetzt Pianist/Komponist Peter Madsen samt seinem CIA-Ensemble (CIA steht für Collective of Improvising Artists) an die Live-Soundtracks zu diversen Stummfilmen aus dem fantastischen Genre.

Heute, Mittwoch, steht ein selten gezeigter Klassiker auf dem Programm: 20.000 Leagues Under the Sea (1916) von Regisseur Stuart Paton basiert auf dem gleichnamigen, 1870 erschienenen Roman von Jules Verne – sowie teilweise auf dessen Werk Die geheimnisvolle Insel. Bereits 1902 verfilmte Georges Méliès Die Reise zum Mond nach einem Verne-Buch. Die erste Fassung von 20.000 Meilen unter dem Meer realisierte der französische Trickfilmpionier dann 1905, eine weitere folgte 1907.

Bald zeigte Hollywood Interesse am Stoff: Universal mit dem Produzenten Carl Laemmle verband die zwei Verne-Klassiker zu einer Leinwandgeschichte. Voraussetzung waren technische Innovationen, an denen sich das Studio die Rechte gesichert hatte: Die Brüder J. Ernest und George M. Williamson hatten eine eigene Unterwasserkamera entwickelt, mit der in einem Wassertank auf den Bahamas gedreht wurde.

Diese ersten Unterwasseraufnahmen der Filmgeschichte bescherten dem Film einen großen Erfolg, in dessen Sog diverse satirische Zeichentrickvariationen des Stoffes produziert wurden.

Von Madsen, der schon mit Gitarristen wie John Abercrombie, Bill Frisell, Mick Goodrick oder George Benson zusammengespielt hat, kann man einen avancierten Jazzscore zu den Bildern erwarten. (dog, DER STANDARD, 18.2.2015)