Jerusalem - Einem Zufall ist es zu verdanken, dass Hobbytaucher vor dem israelischen Küstenort Caesarea einen gewaltigen rund tausend Jahre alten Goldschatz entdeckten. Fast 2.000 Münzen mit einem Gesamtgewicht von neun Kilogramm wurden aus dem antiken Hafenbecken geborgen. Wie die Israel Antiquities Authority am Dienstag bekanntgab, handelt es sich um den "größten je in Israel gefundenen Goldschatz". Ein Wintersturm habe vermutlich den Meeresboden aufgewühlt und die Goldstücke freigelegt.
Erst habe die Tauchergruppe gedacht, bei dem blinkenden Gold handle es sich um Spielmünzen. "Dann sammelten sie einige Exemplare und brachten sie dem Tauchclubleiter, der die Behörden alarmierte", berichten Vertreter der Antikenverwaltung. Fachleute bargen schließlich den Rest der Münzen.
Anschließende Untersuchungen zeigten, dass die Münzen aus der Zeit der Fatimiden stammen. Die älteste Münze, ein Viertel-Dinar aus Sizilien, wurde in der zweiten Hälfte des achten Jahrhunderts geprägt. Der Großteil des Schatzes wurde allerdings etwas später während der Herrschaftszeit der Fatimiden-Kalifen Al-Ḥākim (996–1021) und Al-Ẓāhir (1021–1036) in Ägypten oder einer anderen Region Nordafrikas hergestellt.
Die Fatimiden beherrschten Teile der Region von 909 bis 1171. Meeresarchäologe Kobi Scharwit von der Antikenbehörde sagte, der Schatz stamme vermutlich von einem Schiffswrack, das Steuereinnahmen an Bord hatte. Es könne sich aber auch um ein untergegangenes Handelsschiff gehandelt haben. Ausgrabungen am Meeresgrund sollen nun weitere Erkenntnisse liefern. Die Taucher, die die Münzen entdeckten, dürften übrigens leer ausgehen. Wie eine Behördensprecherin erklärte, sei kein Finderlohn vorgesehen. (APA/red, derStandard.at, 17.2.2015)
* * *