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Xabi Alonso ging übermotiviert in sein 100. Champions-League-Spiel.

Foto: Reuters/Ogirenko

Wien/Donezk - Der Gala folgte der Dämpfer: Drei Tage nach 8:0 in der deutschen Bundesliga gegen den Hamburger SV kam Bayern München im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League nach einer mäßigen Vorstellung nur zu einem 0:0 bei Schachtjor Donezk und verlor zudem Xabi Alonso durch eine rote Karte.

Der ukrainische Meister, der seine Heimspiele wegen des Krieges in der Heimat im rund 1.000 km entfernten Lwiw austrägt, darf nunmehr vom Coup im Rückspiel am 11. März in München träumen. Schachtjor ist in der Champions League auswärts bisher ungeschlagen. Nicht dabei sein wird dann Xabi Alonso, der in seinem 100. CL-Spiel wegen wiederholten Foulspiels in der 65. Minute die gelb-rote Karte sah.

Bei Minusgraden vor 34.187 fröstelnden Zuschauern wirkten zunächst die Bayern druckvoller, ideenreicher und variabler und fanden immer öfter den Weg in den Strafraum, hatten aber Pech, als Alexander Kucher einen Schuss von Thomas Müller (10.) auf der Linie klärte. Initiatoren der meisten Angriffe in der ersten Halbzeit waren Arjen Robben und Mario Götze.

Auf der Gegenseite verlebte Torhüter Manuel Neuer bis zur Pause einen relativ ruhigen Abend, zumal die Abwehr den Gegner mit den technisch versierten brasilianischen Offensivkräften Luiz Adriano und Alex Teixeira weitgehend unter Kontrolle hatte. Außer Xabi Alonso.

Der übermotivierte Spanier erlebte nach dem Wiederanpfiff hochmotivierte Gastgeber, die zahlreiche Zweikämpfe im Mittelfeld für sich entschieden, der beste Schütze der Champions-League, Neun-Tore-Mann Luiz Adriano, entwischte ihm mehrmals. Alonso foulte dreimal gelbwürdig, sah dann schließlich von Schiedsrichter Undiano Mallenco in der 65. Minute Gelb-Rot. Die Donezker präsentierten sich stärker nach der Pause. Ihr einziger Schuss auf das Tor war ein Freistoß von Rakickij. Nach 69 Tagen ohne Pflichtspiel waren die Orange-Schwarzen aber ein äußerst unbequemer Gegner für den deutschen Meister.

Dennoch versuchten die Bayern, bei denen besonders David Alaba un Jerome Boateng zu gefallen wussten, das erlösende Auswärtstor zu erzielen. Schachtjor, das in Fred, Fernando und Luiz Adriano seine auffälligsten Akteure hatte, zeigte sich aber bis zur letzten Minute äußerst kämpferisch. Was auffiel, auch nach der roten Karte vermochten die Ukrainer die Bayern nicht unter Druck zu setzen.

Chelsea holt Remis in Paris

Beim anderen Spiel des Abends zwischen Paris Saint-Germain und Chelsea wurde besserer Fußball geboten, beim Treffer von Edinson Cavani explodierte der Parc des Princes. Der Uruguayer glich in der 54. Minute per Kopf den frühen Führungstreffer von Branislav Ivanovic aus. Ivanovic traf auch wie gewohnt mit dem Kopf in der 36. Minute.

So blieb die Heimserie bestehen, dennoch droht Paris St. Germain das Aus. Die Gastgeber waren vor 46.146 Zuschauern von Beginn an zwar die aktivere Mannschaft, gegen das Chelsea-Bollwerk kam die Sturmreihe Ibrahimovic, Cavani und Ezequiel Lavezzi in der ersten Halbzeit aber nur zu Halbchancen. Wenn es gefährlicher wurde wie bei den Kopfbällen von Blaise Matiudi, Ibrahimovic (beide 11.) und Cavani (33.), entschärfte Belgiens Teamgoalie Thibaut Courtois die Situation souverän.

Abgeklärt und effektiv wie so oft agierte Chelsea. Die Routiniers um Innenverteidiger John Terry verschleppten das Tempo und versuchten dem Pariser Starensemble so die Lust am Kombinieren zu rauben. Ivanovic schloss die einzige gefährliche Aktion der Blues in der ersten Halbzeit erfolgreich ab.

Der starke Cavani brachte Paris mit seinem Ausgleichstreffer zurück ins Spiel, und beinahe hätte auch Ibrahimovic (60.) einen großen Moment gekrönt. Der Schwede dribbelte sich durch die Chelsea-Defensive, scheiterte jedoch an Courtois. Nach einem Foul an Pastore gab es keinen Elfmeter für PSG in der 89. Minute, wogegen die heimischen Fans zurecht protestierten, damit war es aus mit der Chance für eine bessere Ausgangsposition für Paris. Das 1:1 spricht nicht für die Franzosen. Im vergangenen Jahr hatte sich Chelsea im Viertelfinale gegen Paris durchgesetzt - dabei hatten die Blues das Hinspiel auswärts 1:3 verloren. (sid, mdt, 17.2.2015)