Hamburg - Der Gründer und Chef der Hamburger Werbeagentur Kolle Rebbe, Stephan Rebbe, zieht sich überraschend aus der Geschäftsführung des Unternehmens zurück. "Ich selbst werde in den nächsten zwei bis drei Monaten aus der Geschäftsführung zurücktreten", kündigt er in einem Interview mit der "Zeit" an. Wie diese vorab vermeldet hat, wird er der Agentur weiter als Berater zur Verfügung stehen. "Wir haben neue Leute in die Geschäftsführung geholt und ihnen Anteile an der Agentur verkauft."
Im Interview kritisierte Rebbe die Hamburger Kreativen: "Werbung ist unsexy geworden", so Rebbe. Noch immer wisse kaum einer mit den Veränderungen durch das Internet umzugehen. "Keine der etablierten Agenturen hat wirklich eine Lösung."
Schuld auch bei den Kunden
Die Schuld sieht Rebbe auch bei den Kunden: "Leute auf Konzernseite sind Bewahrer und Angsthasen." Für den Standort Hamburg hat Rebbe keine gute Prognose: "Es wird hier keine großen Neugründungen mehr geben. Die Zeiten von Agenturmodellen wie Springer & Jacoby, Jung von Matt oder Kolle Rebbe sind einfach vorbei." (red, derStandard.at, 18.02.2015)