Wien - Im Schatten von Red Bull Salzburg kämpfen am Donnerstag vier weitere Österreicher um den ersten Schritt in Richtung Achtelfinale der Fußball-Europa-League. Die laut Papierform einfachste Aufgabe steht Aleksandar Dragovic bevor, der mit seinem Club Dynamo Kiew im Sechzehntelfinal-Hinspiel auswärts auf den französischen Ligue-1-Mittelständler EA Guingamp trifft.

Deutlich schwieriger dürfte es für die restlichen drei ÖFB-Legionäre werden. Marcel Ritzmaier empfängt mit PSV Eindhoven den russischen Champions-League-"Absteiger" Zenit St. Petersburg, Veli Kavlak tritt mit Besiktas Istanbul an der Anfield Road gegen Liverpool an und Martin Stranzl fordert mit Borussia Mönchengladbach den Europa-League-Titelverteidiger FC Sevilla.

Der Innenverteidiger aus dem Burgenland könnte beim Gastspiel in Andalusien sein Comeback in der Startformation geben. "Sevilla ist als Titelverteidiger sicherlich eines der attraktivsten Lose im Wettbewerb", erklärte Stranzl, der nach überstandener Schädelprellung und einer Magen-Darm-Verstimmung beim 1:0 in der deutschen Bundesliga gegen Köln am Samstag eingewechselt worden war.

Der Respekt des Tabellenfünften der spanischen Primera Division vor den Gästen wird nach außen hin groß gespielt. Gladbach blieb in den bisherigen acht Saisonspielen in der Europa League bei fünf Siegen und drei Unentschieden sowie einer Torbilanz von 24:6 ungeschlagen. "Wir dürfen uns keine Fehler leisten", warnte Sevillas Spielmacher Vicente Iborra. Seinem Team fehlen verletzte Stützen wie Torhüter Antonio Beto oder Mittelfeldspieler Stephane Mbia.

Dragovic bereitete sich mit Dynamo in der ligafreien Zeit vier Wochen in Marbella auf die anstehenden Aufgaben vor. In Guingamp erfolgt der Start ins Frühjahr, die ukrainische Meisterschaft beginnt jedoch erst nach dem Rückspiel in Kiew. "Es ist sicher ein Nachteil direkt aus der Vorbereitung in ein so wichtiges Spiel zu gehen, aber das ist eben so", erklärte Dragovic. Der Wiener warnte vor dem Gegner, der in den jüngsten vier Runden der französischen Ligue 1 drei Siege und ein Remis holte. "Wir müssen an unsere Möglichkeiten glauben und sehr konzentriert auftreten."

Besiktas reiste mit schlechten Erinnerungen Richtung Liverpool. Im November 2007 kassierten die Türken mit einem 0:8 in der Champions League die höchste Europacup-Niederlage der Clubgeschichte. Als einziger Profi von damals steht bei den "Reds" noch Steven Gerrard im Kader, der Kapitän fehlt am Donnerstag jedoch aufgrund von Muskelproblemen. Bei Besiktas fehlt der ebenfalls verletzte Torhüter Tolga Zengin. Kavlak droht bei einer weiteren Gelben Karte eine Sperre für das Rückspiel in Istanbul. (APA, 18.2.2015)