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Wolfgang Fellner, ...

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... Eva Weissenberger und ...

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... Horst Pirker.

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Wien - Wolfgang Fellners "News" aus den 1990er-Jahren ohne Wolfgang Fellner und gegen die "News"-Ableger "TV-Media", "Woman", "Format", seit 2006 auch gegen das tägliche "Österreich", gedruckt und im Web: Das haben zumindest acht "News"-Chefredakteure in zwölf Jahren ohne Wolfgang Fellner probiert - mal höher, mal tiefer und breiter positioniert und digital nicht gerade bestimmt.

Bestand hatte vor allem der Abwärtstrend, schneller oder langsamer talwärts in einer Spirale aus sinkenden Reichweiten und hochgelogenen, dann umso tiefer fallenden Auflagen, schwindenden Werbeeinnahmen und Sparen an Marketing und Redaktion, abnehmender Relevanz, durchbrochen von Aufdeckerstorys vor allem eines Kurt Kuch, bis zu dessen Krebstod Anfang 2015.

Ein "News" ohne "News"

Chefredakteurin Eva Weissenberger scheint nun ein "News" ohne "News" zu versuchen, das sich aber weiter "News" nennen dürfte. So wirkt ihre seit Mittwoch offizielle Führungsmannschaft: Zu Weissenberger (zuvor "Kleine Zeitung", ORF-Fernsehen, "Format", "Falter", "Presse") und Vize Julia Ortner ("ZiB 2", "Falter") gesellen sich Christian Sulzenbacher als Artdirector, man kennt und schätzt einander vom "Falter", Wolfgang Kralicek ("Falter"- und "Süddeutsche"-Feuilleton) als Textchef für neue Tonalität am Erscheinungstag Samstag, Esther Mitterstieler ("Wirtschaftsblatt", DER STANDARD, RAI-TV) als Mitglied der Chefredaktion für Wirtschaft und Rainer Fleckl (Servus TV, davor "Kurier"-Aufdecker und -Sportler) als Chronikchef.

Das klingt nach merklich anderer Positionierung als in den ersten Jahrzehnten. Nicht nur zeitlich rückt "News" am Samstag näher zu "Profil", das ebenfalls in der Verlagsgruppe News erscheint. Horst Pirker, Konzernboss seit Juni 2014, soll Weissenberger bedeutet haben, sie könne "News" ohne Rücksicht auf "Profil" positionieren.

Sichrovsky "unverzichtbar"

"News" kam freilich auch schon in Pirkers Worst-Case-Szenario für den raschen Turnaround der Verlagsgruppe News vor, sagen Insider: neben dem schon eingestellten "First" und dem womöglich in der Marke "Trend" aufgehenden "Format" als Wackelkandidat.

Fast einem Dutzend altgedienter Redakteure aus Fellner-Zeiten soll der Verlag im Gegenzug einvernehmliche Trennungen offeriert haben, bisher griff offenbar nur Chronikchefin Martina Prewein zu; andere sind als Betriebsräte, altersbedingt oder durch Karenz geschützt. Hubert Wachter ging Ende 2014 in Pension.

Einen soll Horst Pirker intern als unverzichtbar ausgenommen haben: Kulturchef Heinz Sichrovsky. Das betonte der Verlag am Mittwoch auch gleich in der Aussendung zu Kralicek. (fid, DER STANDARD, 19.2.2015)