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In Ried gabe es neben Heringen auch Strache.

Foto: APA/MANFRED FESL

Ried - Mit dem Faschingsende beginnt eigentlich die Zeit der Mäßigung und der Zurückhaltung. Davon war aber am Mittwochabend in der Jahnturnhalle im oberösterreichischen Ried im Innkreis nichts zu spüren. Denn dort ging zum 24. Mal einer der Fixpunkte im blauen Jahreskreis über die Bühne: der politische Aschermittwoch. Zwischen Heringsschmaus, Blasmusik und Bierdunst, dafür aber rauchfrei, servierte die FPÖ-Spitze den gut 2000 Getreuen auch heuer wieder deftige Schenkelklopfer.

Den Reigen der launigen Reden eröffnete Oberösterreichs Landesparteiobmann Manfred Haimbuchner. Und dieser kam gleich zur Sache: "Jene, die ständig in die Knie gehen, werden heuer abgewählt", wetterte er Richtung SPÖ Oberösterreich, die bei der Landtagswahl "ihr blaues Wunder erleben wird". Und in Ried "sagen wir das, was die schweigende Mehrheit in Österreich denkt: Der Islamismus hat mit dem Islam nichts zu tun - der Alkoholismus hat ja mit dem Alkohol auch nichts zu tun."

Auf einen "Stargast", in den letzten Jahren zumeist nicht unproblematische Größen aus den Reihen europäischer Rechtsparteien, wurde heuer verzichtet. So mutierte FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache zum "Soloturner" in der Jahnturnhalle. Und der Parteichef präsentierte sich einmal mehr fit genug für den fischlastigen Bierdeckel-Parcours im Innviertel. Die, die einen deftigen Rundumschlag erwarteten - also ausnahmslos jeder Besucher -, kamen voll auf ihre Rechnung.

Abgewatscht wurden natürlich wieder die politischen Mitstreiter: "Die meisten Analphabeten sitzen nicht in den Schulen, sondern auf der Regierungsbank." Und dem Bundeskanzler riet der FPÖ-Chef: "Faymann soll am Song Contest teilnehmen. Dann wär er weltweit bekannt. Ein Lied hätt ich auch schon für ihn: 'Muss i denn, muss i denn zum Kanzleramt hinaus'."

Besonders intensiv beackerte Strache aber die Themen Islam und Zuwanderung. Markus Hametner, Chef der Pegida Oberösterreich, spitzte besonders seine Ohren, als Strache in die Menge rief: "Ich will nicht, dass meine Tochter einmal einen Schleier tragen muss." (Markus Rohrhofer, DER STANDARD, 19.2.2015)