Doha/Kairo - Wegen Unstimmigkeiten über die ägyptischen Luftangriffe auf die Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) in Libyen hat Katar seinen Botschafter aus Kairo zurückgerufen. Der Botschafter sei "zu Beratungen" zurückgeholt worden, teilte die Regierung in Doha am Donnerstag mit.

Ein Vertreter des katarischen Außenministeriums sagte laut einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur QNA, man habe verärgert auf eine Stellungnahme des ägyptischen Gesandten bei der Arabischen Liga, Tarik Adel, reagiert. Einzelheiten wurden nicht genannt.

Vorwurf, Terroristen zu unterstützen

Laut dem in Doha ansässigen Fernsehsender Al-Jazeera hatte Ägypten Katar in der Debatte über die Luftangriffe die Unterstützung von Terroristen vorgeworfen. Auch ägyptische Medien berichteten das. Demnach reagierte Adel mit der Äußerung auf die Vorbehalte Katars gegenüber den ägyptischen Luftangriffen auf die IS.

Das katarische Außenministerium stellte klar, dass es Vorbehalte gehabt habe, weil "vor einem einseitigen militärischen Angriff gegen ein anderes Mitgliedsland" der Arabischen Liga Gespräche geführt werden müssten.

Am Montag hatte die ägyptische Luftwaffe mutmaßliche Stellungen der Jihadisten in Libyen bombardiert. Damit reagierte sie auf die Tötung von 21 koptischen Christen durch IS-Kämpfer in dem Land. (APA, AFP, 19.2.2015)