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Proteste im März letzten Jahres gegen die von Spaniens Konservativen angestrebten Verschärfungen des Abtreibungsgesetzes.

Foto: Reuters/SUSANA VERA

Madrid - Nach ihrem Verzicht auf eine drastische Verschärfung der Abtreibungsgesetze wollen Spaniens Konservative nun eine Mini-Reform vom Parlament verabschieden lassen. Die Volkspartei (PP) von Ministerpräsident Mariano Rajoy legte am Mittwoch einen Entwurf vor, wonach Jugendliche im Alter zwischen 16 und 18 Jahren für einen Schwangerschaftsabbruch künftig die Erlaubnis der Eltern benötigen.

Bisher Zustimmung der Eltern nicht nötig

Das Vorhaben solle noch im Frühjahr beschlossen werden, sagte der PP-Fraktionschef Rafael Hernando. Bisher ist eine Zustimmung der Eltern nicht erforderlich. Die Rajoy-Regierung hatte ursprünglich die - 2010 von den Sozialisten eingeführte - Fristenregelung ganz abschaffen und Schwangerschaftsabbrüche grundsätzlich für illegal erklären wollen. Sie zog ihr Vorhaben jedoch im vorigen Jahr zurück, nachdem es nicht nur bei der Opposition, sondern auch in Teilen der PP auf Ablehnung gestoßen war.

Bis zur 14. Woche legal

Die Fristenregelung soll durch die Mini-Reform nicht angetastet werden. Im katholischen Spanien sind - ähnlich wie in den meisten anderen Ländern Europas - Abtreibungen bis zur 14. Schwangerschaftswoche ohne Angabe von Gründen zugelassen. In Österreich darf eine Frau vom Gesetz her bis zur 16. Schwangerschaftswochen abtreiben lassen. (APA, 19.2.2015)