Die "Super Remote" soll Schluss machen mit dem Fernbedienungs-Sammelsurium im Wohnzimmer.

Foto: Ray
Foto: Ray

Dass sich mit Smartphones, sofern ein Infrarotmodul vorhanden ist, auch Fernseher bedienen lassen, ist im Grunde nichts Neues. Doch die App-basierten Lösungen funktionieren nicht immer wie gewünscht und oft werden Peripheriegeräte gar nicht unterstützt.

Die New Yorker Firma Ray Enterprises will nun den umgekehrten Weg gehen. Man hat eine Universalfernbedienung im Smartphone-Format gebaut, die das TV-Erlebnis nachhaltig verändern soll.

Geburt der Frustration

Die "Super Remote" sei eine Geburt der Frustration, erklärt Ray-CEO David Skokna gegenüber Recode. Fernseher, Streamingboxen und Kabeldienste seien so gut wie nie zuvor, nur das Gerät, mit dem man alles steuert, habe sich seit 50 Jahren nicht weiterentwickelt.

4,8 Zoll misst die Bildschirmdiagonale des Geräts, womit es etwas kompakter ausfällt, als die meisten aktuellen Smartphones. Die Super Remote kann Apps ausführen und soll sämtliche andere Fernbedienungen ersetzen können. Sie unterstützt neben Infrarot auch Bluetooth, WLAN und Zigbee und kann somit auch verwendet werden, um Smart Home-Equipment zu steuern.

Apps

Die Unterstützung der einzelnen Geräte erfolgt dabei jeweils mit einzelnen Apps, zwischen denen nur noch hin und her gewechselt werden muss. Für viele Anbieter fehlen derzeit noch Programme, demonstriert wurde allerdings, wie sich etwa der smarte Thermostat Nest mit der Remote bedienen lässt. Zur Umsetzung von DVR-Funktionen muss Ray allerdings Vereinbarungen mit den Kabelbetreibern treffen, in den USA unterstützt man aktuell nur Dish.

Gleichzeitig soll die Fernbedienung den Nutzer auch kennen lernen und merkt sich etwa, welche Programmkategorien oder Sendungen besonders häufig gesehen werden, um entsprechende Empfehlungen zu zeigen und die Suche nach potenziell interessanten Inhalten zu erleichtern.

Zehn Stunden Akkulaufzeit

Befeuert wird das das Steuergerät mit einer Dualcore-CPU (1,0 Ghz) und einem GB RAM. Der Onboardspeicher fasst acht GB. Die Displayauflösung liegt bei 1.120 x 480 Pixel. Eine Ladung des 2.550 mAh-Akkus soll für zehn Stunden Betrieb reichen, mitgeliefert wird ein Ladedock. Erscheinen soll die Super Remote noch im Laufe des Frühjahrs um 199 Dollar.

Ob die Erfindung ein Verkaufsschlager wird, bleibt abzuwarten und hängt in hohem Maße von der App-Verfügbarkeit zum Start ab. Da der Preis am Niveau eines Mittelklasse-Smartphones liegt und die Zusatzfunktionalitäten sich in Grenzen halten, ist wohl Skepsis angebracht. (gpi, derStandard.at, 19.02.2015)