Wiener Neustadt - Der Vorstand der Grünen Wiener Neustadt stehe einhellig zur Übereinkunft mit der ÖVP, ließ Fraktionsobfrau Tanja Windbüchler-Souschill am Donnerstag nach einer Sitzung des Gremiums vom Vorabend wissen. Sie werde demnach Klaus Schneeberger (ÖVP) zum Bürgermeister wählen, ihr Kollege Matija Tunjic jedoch ungültig stimmen. Die Grünen haben bei der Gemeinderatswahl zwei Mandate erreich.

"Tabubruch"

"Ich werde dem Agreement, das mehr Radfahren, einen attraktiven autofreien Hauptplatz und mehr Naturschutz umfasst, natürlich nachkommen", betonte Windbüchler-Souschill. Das sei im Vorstand und in der Mitgliederversammlung auch beschlossen worden. Tunjic werde, "wie schon mehrmals angekündigt", ungültig wählen.

Die Grünen müssen sich seit Wochenbeginn mit dem Vorwurf des "Tabubruchs" auseinandersetzen, weil sie in Wiener Neustadt auch ein Bündnis mit der FPÖ eingegangen seien. Dem hielt Landesgeschäftsführer Hikmet Arslan erst am Mittwoch entgegen, dass es "keine Koalition und keine Regierungsvereinbarung mit den Grünen" und überdies "inhaltlich weder direkt noch indirekt Berührung mit den Blauen" gebe.

Die konstituierende Sitzung des Wiener Neustädter Gemeinderates findet am Freitagnachmittag statt. Dabei soll Schneeberger zum Bürgermeister einer "bunten" Regierung gewählt werden. Eine Übereinkunft darüber haben ÖVP, FPÖ, Grüne sowie zwei Listen am Sonntag bekannt gegeben. Sie verfügen gemeinsam über 23 der 40 Sitze im Rathaus. Schneeberger darf mit 22 Stimmen rechnen. Die SPÖ (17 Mandate) muss nach 70 Jahren den Bürgermeister-Sessel in Wiener Neustadt räumen. (APA, 19.2.2015)