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Bild aus besseren Zeiten: Ein Model präsentiert eine neue Kollektion der Designerin Diane von Fürstenberg - und Google Glass.

Foto: Reuters

Mit einem live gestreamten Fallschirmsprung auf das Dach des Moscone Centers in San Francisco stellte Google der Tech-Öffentlichkeit 2012 die Augmented-Reality-Brille "Glass" vor. Monatelang Das Wearable machte in den folgenden Monaten immer wieder Schlagzeilen und wurde schnell zur zukunftsweisenden Innovation stilisiert.

Doch schon bald waren auch erste skeptische Stimmen zu hören. Eine davon gehörte Tim Cook, seines Zeichens Chef des Rivalen Apple. Knapp ein Jahr nach der Präsentation von Glass erklärte er seine Zweifel an einem breiten Erfolg des Geräts.

Wenig unfreiwillige Brillenträger

"Die Wahrscheinlichkeit, dass es die Masse anspricht, ist schwer erkennbar", sagte er auf der D11-Konferenz. Er selber trage eine Brille, weil er es aus medizinischen Gründen müsse. Er kenne kaum jemanden, der sich ohne Notwendigkeit eine aufsetzen würde.

Dementsprechend trübe sei der Ausblick. "Wir dachten immer, dass es floppt", zitiert Meedia seine erneuerte Einschätzung gegenüber dem New Yorker im Rahmen eines Portraits von Chefdesigner Jony Ive.

Zweite Chance für Glass

Damit sollte er Recht behalten: Google hat das Explorer-Programm mittlerweile eingestellt und die Produktion von Glass in seiner jetzigen Form eingestellt. Nest-Erfinder Tony-Fadell soll das Projekt einem Relaunch unterziehen und das Gadget von Grund auf neu gestalten.

Die Aussagen stammen aus dem vergangenen Spätsommer und sind daher nicht als Häme gegenüber dem vorläufigen Glass-Rückzug zu deuten. Cook selbst sieht die Zukunft der Wearables nicht am Nasenrücken, sondern am Handgelenk. Ob Apple hier Mehrwert schaffen kann, wird sich in wenigen Monaten zeigen. Der Launch der Apple Watch soll im April erfolgen. (gpi, derStandard.at, 19.02.2015)