Falun - Vizeweltmeister Gregor Schlierenzauer hat im ersten WM-Training auf der Normalschanze von Falun mit den Rängen zwei und sechs einen starken Eindruck hinterlassen. Stefan Kraft (3. und 16.) landete bei vor allem im zweiten Durchgang wechselnden Windbedingungen auf der kleinen Lugnet-Schanze wie Andreas Kofler (5./41.) einmal im Spitzenfeld. Michael Hayböck (8./10.) sprang gewohnt konstant.

Auf den ersten Plätzen landeten die Deutschen Markus Eisenbichler (96 m) und Richard Freitag (96,5). Der dritte Durchgang wurde wegen des wechselnden Windes abgesagt. Am Abend stand noch ein weiteres Training auf dem Programm. Ob die Österreicher daran teilnehmen, war vorerst noch nicht entschieden.

Schlierenzauer kam mit der neuen Anlage auf Anhieb gut zurecht. "Ich bin zufrieden, mir taugt die Schanze. Es ist auf der Normalschanze natürlich ungewohnt, aber es hat seinen Reiz, weil alles eng beisammen ist. Es zählt die Sprungkraft mehr als das Fliegen. Ich denke, es wird ein harter Fight", meinte der Tiroler nach Sprüngen auf 94,5 und 92,5 m. Der Skandinavien-Fan freut sich schon auf "hoffentlich tolle Weltmeisterschaften".

Der im Gegensatz zu Schlierenzauer in dieser Saison fast immer im Spitzenfeld gelandete Kraft tat sich im zweiten, besonders windbeeinflussten Durchgang etwas schwerer. "Der erste war schon ganz gut, da war ich dick dabei, beim zweiten war es doch ein bisschen turbulent. Es war ganz passabel, aber ich habe sicher noch Reserven", sagte der Tourneesieger.

Kraft: "Bin frisch, fit und bereit"

Grundsätzlich sei er aber zuversichtlich. "Es passt ganz gut. Ich bin schon eher der Fliegertyp und bin lieber länger in der Luft, aber ich versuche, auch auf der 90er ein paar gute Flüge zu zeigen. Ich bin frisch und fit. Ich bin auf jeden Fall bereit", sagte Kraft. In seiner aktuellen Form traue er sich auch auf der Normalschanze viel zu. "Ich mag die Kleine auch, ich bin in Villach sehr gut gesprungen, hier war ich auch wieder dabei. Mein Ziel ist es natürlich, mitzukämpfen um die Medaillen."

Kraft, Hayböck und Schlierenzauer sind für den WM-Bewerb am Samstag Fixstarter, Thomas Diethart komplettiert das ÖSV-Team. Andreas Kofler muss am Freitag in der Qualifikation und am Samstag im Medaillenwettkampf zuschauen.

"Thomas ist dabei, weil wir ihm eher zutrauen, dass er am Samstag für eine Überraschung sorgen kann", meinte OSV-Cheftrainer Heinz Kuttin. Die ohnehin nicht einfache Entscheidung sei durch die windbeeinflussten Trainingsdurchgänge noch zusätzlich erschwert worden, so der Chefcoach weiter.

Weltcupspitzenreiter Peter Prevc (SLO) und der japanische Altmeister Noriaki Kasai ließen das erste Abtasten auf der WM-Anlage aus. Simon Ammann erreichte bei seinem Comeback nach mehrwöchiger Verletzungspause die Ränge 28 und 20. Der zuletzt ebenfalls verletzt ausgefallene Titelverteidiger Anders Bardal (NOR/11./29.) schaffte vorläufig ebenfalls kein Spitzenergebnis. (APA, 19.2.2015)