Tropische Klänge Südamerikas sind ebenso versprochen wie die Polyrhythmik des afrikanischen Kontinents oder ein Abstecher in die Groove-Welten des Orients und Asiens. In der Kantine des Dornbirner Spielboden kümmert sich am Freitag die Veranstaltungsreihe Global Underground Music (GUM) um den musikalischen Fernblick und verordnet sich dabei ein gewisses Reinheitsgebot. Keine Verromantisierung des Exotischen und keine Bacardi-Gefühle, sondern ein möglichst authentischer Blick auf globale Beat-Muster, die sich einem gewissen Underground-Ethos verpflichtet fühlen. Stargast ist der Freiburger DJ und Remixer Quincy Jointz, der trotz seines Künstlernamens bereits im Sold von musikalisch ähnlich Gesinnten wie De Phazz und Ursula 1000 stand. SoulBrigada, Chris Secundo und Querbeat wärmen den Spielboden auf.

Der interkontinentale Kulturtransfer ist auch am Samstag in der Grellen Forelle in Wien Thema. Dort gastiert mit Marco Antonio da Silva vulgo DJ Marky ein Pionier seines Faches. Der Brasilianer importierte in den frühen Neunzigern, als Breakbeat und Drum'n' Bass in Großbritannien fröhliche Urstände feierten, ebendiesen Sound in seine Heimat und mutierte angesichts des progressiven Ansatzes zum gefragtesten DJ seines Landes. Eine eigene Show auf MTV-Brasilien folgte ebenso wie Remixes für Künstler wie Everything But The Girl. Unterstützt wird DJ Marky in der Grellen Forelle von seinem alten Weggefährten Stamina MC - mit dem er Anfang der Nullerjahre in Form des Tracks LK Einzug in die britischen Single-Charts hielt. (lux, DER STANDARD, 20.2.2015)