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Der Barcaccia-Brunnen muss wenige Monate nach einer Restaurierung wieder saniert werden.

Foto: EPA/VINCENZO TERSIGNI

Rom - Nachdem es bereits am Mittwoch bei dem Campo di Fiori in Rom Kämpfe zwischen der Polizei und den Feyenoord-Anhängern gab, die mit 23 Festnahmen endeten, haben die Niederländer am Donnerstag dort fortgesetzt wo sie am Vortag aufgehört hatten. An der Piazza di Spagna glich ein paar Minuten nach Ankunft der Holländer nichts mehr dem eigentlichen Zustand. Gebrochene Gläser, Böller und Plastikbecher flogen von allen Richtungen. Roller wurden beschädigt. Die Polizei versuchte gegen den niederländischen Mob vorzugehen, die Antwort der Feyenoord-Ultras ließ nicht lange auf sich warten: weitere Böller wurden gezündet und wie auch andere Gegenstände auf die Polizisten geworfen.

Die Piazza di Spagna ist das Zentrum des römischen Modeviertels. Hier mündet die Via Condotti, in der die wichtigsten italienischen Modemarken ihr Geschäft haben. Außerdem ist die Piazza di Spagna ein klassischer Treffpunkt Roms. Auch einer für die berüchtigten Hooligans von Feyenoord, die den historischen Platz vor dem Europa-League-Spiel gegen AS Roma schwer beschädigten. Seit nicht einmal 24 Stunden befinden sich 6500 Feyenoord-Fans in der italienischen Hauptstadt und die ist seither praktisch im Ausnahmezustand.

Piazza di Spagna, Rom, 19.2.2015
Real Italy

An der Piazza die Spagna wurden die Rollbalken rasch runtergelassen, als sich die Welle der Aggression daherwälzte. "Wir haben Angst", das ist wie Krieg, hier gibt es keine Sicherheit", sagte ein Verkäufer der Gazzetta Dello Sport. Andere Römer ärgerten sich auch schwarz über die Besucher. Der Brunnen wurde als Mistkübel missbraucht, der U-Bahn Eingang in eine mobile Toilette umfunktioniert. Auch die berühmte Barcaccia, der Brunnen, der wie ein Schiff aussieht, wurde beschädigt, ein Teil ist abgebrochen und liegt nun neben zahlreichen Bierflaschen und Bechern. Der Brunnen wurde übrigens erst letztes Jahr restauriert.

Der römische Bürgermeister Ignazio Marino ist außer sich: "was in diesen Stunden in Rom passiert ist eine Schande und inakzeptabel", sagte der oberste Mann der Stadt, der sich auch via Twitter beklagte: "Roma verwüstet und verletzt. Bin im Kontakt mit der Prefektur, Questur und mit dem Botschafter der Niederlande. Das wird hier nicht enden". In der italienischen Hauptstadt gilt die höchste Sicherheitsstufe, insgesamt 1.300 Einsatzkräfte versuchen der Lage Herr zu werden. (mdt, derStandard.at, 19.2.2015)