Dean Baquet erklärt die digitale Strategie der "New York Times".

Foto: EBF / Media

New York - Die "New York Times" ändert ihre Digitalstrategie: Chefredakteur Dean Baquet kündigt ein Pitching-System an, wonach künftig die Ressorts mit ihren besten Geschichten in den Konferenzen nicht nur um die gedruckte Titelseite, sondern auch um die Positionen auf den Plattformen im Web, der Mobile-Ausgabe und in den sozialen Medien pitchen.

Jeweils morgens und nachmittags kommen drei bis vier Geschichten auf "Dean's List" und laufen dann prominent auf allen Kanälen, teilte Baquet den Mitarbeitern der "New York Times" in einem Memo mit. Das neue System erlaube mehr Flexibilität die Leser zu erreichen, wo immer sie sich befänden. Für Facebook verspricht Baquet ebenfalls neue Strategie.

Über das Krankreden der Printbranche sagt Baquet auf faz.net: "Wir haben eine robuste Auflage, und die Zeitung ist der profitabelste Teil unseres Geschäfts." Die technische Entwicklung spreche vordergründig dafür, dass Print schrumpft, "aber Technologie bewegt sich ja nicht nur in eine Richtung. Wer weiß, ob die gedruckte Ausgabe eines Tages nicht anders aussieht, sich anders anfühlt. Mein Ziel als Chefredakteur ist, dafür zu sorgen, dass wir die besten Geschichten produzieren - ob als Video, als Foto-Essays oder im geschriebenen Wort."

Die Berichterstattung der "New York Times" will Baquet nicht grundlegend ändern: "Zeitungen waren immer gehalten, ansprechende Geschichten zu erzählen." (red, derStandard.at, 20.2.2015)