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Ukrainischer Soldat bei einem Kontrollposten nahe Debalzewe.

Foto: EPA/ANASTASIA VLASOVA

Kiew - Trotz des vereinbarten Waffenstillstands haben sich im Osten der Ukraine Regierungstruppen und prorussische Separatisten auch am Freitag Kämpfe geliefert. Die Rebellen hätten in den vergangenen 24 Stunden Stellungen der Regierung 49-mal mit Artillerie, Raketen und gepanzerten Fahrzeugen angegriffen, teilte ein Militärsprecher mit. Dabei habe sei auch im Umland der strategisch wichtigen Küstenstadt Mariupol geschossen worden.

Landverbindung zur Krim

Bereits im vergangenen Jahr hatte die ukrainische Regierung gewarnt, die Separatisten könnten mit russischer Hilfe versuchen, eine Landverbindung zu der von Russland annektierten Halbinsel Krim zu erobern. Die EU hat für diesen Fall Russland mit scharfen Wirtschaftssanktionen gedroht.

Die Separatisten beschuldigten die Regierungstruppen ebenfalls, die Waffenruhe zu verletzen. So habe es einen Angriff auf Wohngebiete nahe der Stadt Donezk gegeben, teilte der Nachrichtendienst der Separatisten mit. Dabei sei eine Frau getötet worden.

Die in Minsk ausgehandelte Waffenruhe sollte eigentlich seit Sonntag gelten. Die Rebellen haben danach aber den für sie wichtigen Verkehrsknotenpunkt Debalzewe erobert.

Ukrainischer Militärsprecher: Russische Panzer überqueren Grenze

Mehr als zwanzig russische Panzer haben nach Angaben eines ukrainischen Militärsprechers die Grenze zur Ukraine überquert. Sie näherten sich der von prorussischen Separatisten besetzten Stadt Nowoasowsk südöstlich von Mariupol, teilte der Sprecher am Freitag weiter mit.

Auch zehn Raketenwerfersysteme und mehrere Busse mit Kämpfern seien über die Grenze gebracht worden. Trotz der vereinbarten Waffenruhe sei in den vergangenen Tagen militärische Ausrüstung aus Russland in die Ukraine transportiert worden, fügte der Militärsprecher hinzu. (APA, 20.2.2015)