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US-Wissenschafter erkannten "keinen nennenswerten Zusammenhang zwischen dem Cholesterin in Lebensmitteln und dem Cholesterinspiegel".

Foto: AP Photo/Larry Crowe

US-Experten schätzen Cholesterin in Lebensmitteln nicht mehr als Gefahr für die menschliche Gesundheit ein. Künftig soll in den offiziellen Ernährungsratschlägen des Landes nicht mehr vor Lebensmitteln mit hohem Cholesteringehalt gewarnt werden, wie aus einem Entwurf für das Papier hervorgeht, der am Donnerstag veröffentlicht wurde.

Kein Zusammenhang

Vorliegende Erkenntnisse ließen "keinen nennenswerten Zusammenhang zwischen dem Cholesterin in Lebensmitteln und dem Cholesterinspiegel" im Blut erkennen, erklärte das US-Landwirtschaftsministerium dazu.

Bisher steht in den Ernährungsratschlägen die Empfehlung, täglich nicht mehr als 300 Milligramm Cholesterin zu sich zu nehmen, was in etwa dem Gehalt von gut hundert Gramm Butter oder zwei kleinen Eiern oder einem 300 Gramm schweren Steak entspricht. Es wurde davon ausgegangen, dass der Verzehr stark cholesterinhaltiger Lebensmittel das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle erhöht.

Im Entwurf für die diesjährige Neufassung der Ernährungsratschläge heißt es nun, Cholesterin gehöre nicht zu den Nährstoffen, deren übermäßiger Konsum bedenklich sei. Das Papier wurde von 14 renommierten Medizinern, Ernährungs- und Gesundheitsexperten entworfen. Es steht nun 45 Tage lang im Internet zu Debatte, bevor es endgültig verabschiedet wird. Zudem soll es im März eine öffentliche Konferenz dazu geben.

Problem gesättigte Fettsäuren

Zum Problem bei bestimmten Lebensmitteln dürfte allerdings werden, dass stark cholesterinhaltige Produkte oft auch viele gesättigte Fettsäuren enthalten, vor deren übermäßigem Konsum wiederum noch eindringlicher gewarnt werden soll. Bisher wurde empfohlen, dass nicht mehr als zehn Prozent der täglich verzehrten Kalorien gesättigte Fettsäuren sein sollten. Der Wert soll nun auf acht Prozent gesenkt werden.

Bei einer durchschnittlichen Aufnahme von 2.000 Kalorien am Tag würde dies bedeuten, dass hinsichtlich der gesättigten Fettsäuren bereits nach geringen Mengen Butter oder einem 200-Gramm-Steak Schluss wäre. Der Verzehr von einem Dutzend Eier pro Tag schadet nach dieser Rechnung nicht. Generell machen die Experten den US-Bürgern aber einen anderen Vorschlag. Dieser lautet schlicht, mehr Obst und Gemüse zu essen. (APA, derStandard.at, 20.2.2015)