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Bernhard Gruber war nach dem Springen 17. In der Loipe gelang noch eine beachtliche Verbesserung.

Foto: APA/BARBARA GINDL

Falun - Österreichs Nordische Kombinierer haben ihre Medaillenchancen im WM-Normalschanzenbewerb in Falun bereits nach dem Springen ad acta legen müssen. Bester ÖSV-Mann nach dem Langlauf über 10 km wurde schließlich Bernhard Gruber als Zehnter.

Den Sieg holte sich der Deutsche Johannes Rydzek im Duell gegen den überraschend starkten Italiener Alessandro Pittin (+1,3 Sekunden). Einige Meter dahinter erreichte der französische Titelverteidiger Jason Lamy Chappuis als Dritter das Ziel (+5,0). Der große deutsche Favorit Eric Frenzel musste sich mit Rang vier begnügen.

59,5 Sekunden fehlten Gruber letztlich auf den Sieger. WM-Debütant Philipp Orter (+1:03,2 Min.) wurde unmittelbar vor Lukas Klapfer (+1:07,3) 14. Wilhelm Denifl (+2:10,9) kam nicht über Rang 28 hinaus.

Gruber, der bei allen vier Großereignissen seit 2010 eine Medaille gewinnen konnte, vergab seine Chance schon auf der Schanze. "Ich bin im Training nie gut gesprungen und habe es auch heute nicht hergebracht", sagte der 32-jährige Salzburger. In der Loipe gelang dann die Rehabilitierung - die Chance auf eine Team-Medaille am Sonntag lebt.

"Das war eine geschlossen gute Laufleistung", meinte Gruber. "Wenn wir auf der Schanze ein paar Meter mehr gemacht hätten, wären wir bei der Musik dabeigewesen. Jetzt heißt es dort nachzujustieren." Er hielt sich stets vorne in einer größeren Verfolgergruppe, der auch WM-Debütant Philipp Orter (24. im Springen/+1:31) angehörte und die um die Plätze ab neun lief.

ÖSV-Cheftrainer Christoph Eugen machte aus seiner Enttäuschung jedoch kein Hehl. "Sie können gut springen, wahrscheinlich war es eine Übermotivation oder ein bisschen Verkrampftheit, das müssen wir jetzt wieder herausbringen." Die Aufstellung für den Teambewerb wollte er erst nach dem Samstag-Training bekanntgeben.

Italienische Premiere

Rydzek, Fünfter nach dem Springen, schloss mit vier weiteren Verfolgern bald nach der ersten 2,5-km-Runde zu seinem nach dem Springen führenden Frenzel auf. Der 23-Jährige, der nach seinem Saison-Auftaktsieg in Ruka im Schatten seines überragenden Landsmannes stand, feierte seinen ersten großen Einzel-Erfolg. Pittin sorgte als bester Läufer für die erste WM-Medaille eines italienischen Kombinierers. Bei den Winterspielen 2010 hatte er Bronze gewonnen, seither aber mehrere Verletzungen erlitten. In Schweden schaffte der 25-Jährige aus dem Friaul ein glänzendes Comeback.

Wegen starken Windes hatte die Startzeit des Springens dreimal verschoben werden müssen, ehe es dann am Freitagnachmittag um 13.30 Uhr mit dreieinhalb Stunden Verspätung losging. (red/APA, 20.2.2015)

ERGEBNIS: 1. Johannes Rydzek (GER) 26:38,9 Min. (5. im Springen/4. im Langlauf) - 2. Alessandro Pittin (ITA) +1,3 Sek. (14./1.) - 3. Jason Lamy Chappuis (FRA) 5,0 (3./11.) - 4. Eric Frenzel (GER) 6,1 (1./20.) - 5. Haavard Klemetsen (NOR) 9,6 (6./8.) - 6. Akito Watabe (JPN) 12,2 (4./14.) - 7. Yoshito Watabe (JPN) 14,4 (2./17.) - 8. Jörgen Graabak (NOR) 52,6 (11./15.) - 9. Fabian Rießle (GER) 58,7 (23./5.) - 10. Bernhard Gruber (AUT) 59,5 (17./9.).

Weiter: 14. Philipp Orter (AUT) 1:03,2 Min. (24./6.) - 15. Lukas Klapfer (AUT) 1:07,3 (40./2.) - 28. Wilhelm Denifl (AUT) 2:10,9 (36./22.):