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Der Schweif des Gripen.

Foto: apa/epa/flueeler

Schon ist Torgny Mogren nicht irgendwer in Schweden. Der Mann ist Langlaufolympiasieger, ein Idol. Deshalb hat Saab ja auch Torgnys Nordwandgesicht, vor allem aber dessen athletische Gestalt in einen Werbespot für den Gripen eingebaut. Der Gripen ist der meist einsatzfähige Konkurrent des Eurofighters und quasi Sohn des alten Draken, ein smarter Fighter, wie ein Transparent kündet.

So einer steht, natürlich völlig klimaneutral, in einer Halle am Fuß der Faluner Schanzen. Man kann, vorausgesetzt, man ist nicht zu barock, in sein Cockpit klettern, zwar keine Knöpfe drücken, aber sich fotografieren lassen - macht was her, so ein Bild.

Im Hintergrund läuft besagter Spot in Endlosschleife - und Torgny, auch schon 51 Jahre alt, hirscht auf Langlaufskiern durch den Wald Richtung Falun (nur noch 100 Kilometer!), über sich zwei Gripen, die zwar, so behauptet das Insert, innert 1,2 Sekunden von 1 auf 9 G beschleunigen und in 80 Sekunden auf zehn Kilometer steigen, aber wundersamerweise dann auch nicht schneller in Falun ankommen als das Menschlein Torgny auf der Erde. Der Ausgang dieses Doppelhasen-Igel-Matches schmeichelt also eher dem Ski von Mogren als Saabs Gripen.

Ästhetisch ist das Filmchen, so wie das Opus, das ein Autohersteller (nicht Saab) mit Zlatan Ibrahimovic am Start hat. Der Fußballer bricht ebenfalls durch winterliches Gehölz und hört in sich, dass er nirgends anders als in Schweden leben möchte - und sterben, ehe sein Blick auf einen schmucken Wagen fällt. Scheint's, der Hersteller hat sich vom Anspruch, die sichersten Autos zu bauen, verabschiedet. (Sigi Lützow - DER STANDARD, 21.2.2015)