Die Aufregung nach den Szenen in Paris, als ein dunkelhäutiger Mann von Chelsea-Fans aus der U-Bahn geschubst wurde, hat sich längst nicht gelegt, schon gibt es den nächsten Rassismusvorfall, diesmal in der Schweiz. Rund 200 bis 300 Fans des Erstligisten FC Luzern trieben vor dem Spiel gegen St. Gallen einen ihrer Leute, als Jude von St. Gallen verkleidet, vor sich her. Wenn überhaupt, dann war es ein ganz übler Faschingsscherz.

Danach wurde ein Foto von dem über die Grenze des Tolerierbaren reichenden Fanmarsch im Internet veröffentlicht, dieses wurde allerdings später wieder gelöscht. Zahlreiche Schweizer Medien berichteten über den Skandal. "Geschmacklose Aktion in St. Gallen", titelte die Neue Luzerner Zeitung. Der Blick schrieb: "Rassismus-Skandal im Fussball. War die FCL-Judenhetze ein Fasnachts-Scherz?"

Der Verein machte umgehend klar, mit den Vorfällen nichts zu tun zu haben. Auf der Internetseite steht zu lesen: "Der FC Luzern distanziert sich in aller Schärfe vom rassistischen Auftreten einiger Personen in St. Gallen". Die Schweizer Polizei hat Ermittlungen aufgenommen und untersucht mögliche rassistische Tatbestände.

Fans aus Luzern sind nicht das erste Mal mit antisemitischen Aktionen auffällig geworden. In der Fankurve soll schon des öfteren das Schmäh-Lied "Juden aus St. Gallen" vorgetragen worden sein. (honz, derStandard.at, 20.2.2015)