Beirut - In Syrien sind laut Aktivisten bei einer erneuten Gräueltat der syrischen Regierungstruppen mindestens 48 Rebellen und Zivilisten erschossen worden. Nach der Einnahme der Ortschaft Ritjan in der nördlichen Provinz Aleppo durch die Armee seien 13 Rebellen und ihre Familienangehörigen getötet worden, so der Direktor der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte, Rami Abdel Rahman, am Samstag.
Unter den Opfern des "Massakers" in dem Dorf am Dienstag seien zehn Kinder und fünf Frauen, hieß es weiter. Die Soldaten und Milizionäre hätten dank Informanten genau gewusst, wo die Aufständischen lebten, sagte Abdel Rahman unter Berufung auf Augenzeugenberichte aus Ritjan. Nur in einem Haus habe es Widerstand gegeben.
Kinder mit Messern getötet
Dort habe ein Rebell auf die Soldaten geschossen, woraufhin er mit seiner Familie erschossen worden sei. Ein Oppositionsaktivist in der Provinz Aleppo, Mamun Abu Omar, bestätigte, dass die Regierungstruppen in den Häusern von Ritjan ein Blutbad anrichteten. Frauen, Kinder und Alte seien teils mit Messern getötet worden.
Nach Angaben der Beobachtungsstelle und von Oppositionsaktivisten wurde die am Dienstag unter Beteiligung der libanesischen Hisbollah-Miliz gestartete Armeeoffensive in der Provinz Aleppo von den Aufständischen zurückgeschlagen. Demnach gab es aufseiten der Regierung 129 Tote, während bei den Rebellen 116 Kämpfer getötet wurden.
Die Armee von Präsident Bashar al-Assad wollte mit der Offensive die Belagerung der beiden schiitischen Dörfer Nebbol und Sahra durch die Rebellen durchbrechen und deren Nachschubwege abschneiden. Die Angaben der Beobachtungsstelle sind von unabhängiger Seite schwer zu überprüfen. (APA, 21.2.2015)