Juba - Im Südsudan hat eine bewaffnete Gruppe mindestens 89 Kinder aus ihrer Schule entführt. "Mindestens 89 Kinder wurden entführt, die Zahl kann aber auch viel höher sein", erklärte das UN-Kinderhilfswerk am Samstag. Bei den Opfern handle es sich ausnahmslos um Buben, die jüngsten von ihnen seien 13 Jahre alt.

Der Vorfall ereignete sich demnach im Norden des Landes in der Stadt Wau Shilluk. Die Buben seien entführt worden, während sie gerade Prüfungen absolvierten.

Es sei unklar, welcher der bewaffneten Gruppen im Land die Täter angehörten und aus welchen Motiven sie die Schüler kidnappten. Bisher habe sich niemand zu der Tat bekannt. In der Vergangenheit entführten Bewaffnete Kinder meist vor graß angelegten Angriffen.

Im Südsudan herrscht Bürgerkrieg, seit im Dezember 2013 der lange schwelende Machtkampf zwischen Präsident Salva Kiir und seinem früheren Stellvertreter Riek Machar eskalierte. Verschärft wird der Konflikt dadurch, dass die Kontrahenten unterschiedlichen Volksgruppen angehören. Beide Seiten zwingen immer wieder Minderjährige in ihre Reihen, die dann als Kindersoldaten kämpfen müssen.

Seitdem der Konflikt eskalierte seien UNICEF zufolge mindestens 10.000 Menschen ums Leben gekommen, eineinhalb Millionen Menschen seien innerhalb des Landes auf der Flucht. Dem UN-Kinderhilfswerk zufolge seien seit Dezember 2013 rund 12.000 Kinder als Soldaten rekrutiert worden. (APA, 21.2.2015)