Gelsenkirchen - Drei Tage nach dem 0:2 im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League gegen Real Madrid kam Schalke 04 am Samstag in der Fußball-Bundesliga nicht über ein 1:1 (0:0) gegen Werder Bremen hinaus.
Die Hanseaten wiederum verpassten zwar ihren sechsten Sieg in Folge, die Mannschaft von Coach Viktor Skripnik setzte jedoch ihren steilen Aufwärtstrend fort und dominierte phasenweise das Spiel. Max Meyer hatte die Gastgeber unter tatkräftiger Mithilfe des Bremer Tormanns Raphael Wolf in Führung (61.) gebracht. Sebastian Prödl glich aber in der Nachspielzeit aus: der Österreicher, der nach Verletzung sein Bundesliga-Comeback gab, köpfelte kurz nach seiner Einwechslung in Minute 85 einen Freistoß des erneut starken Landsmanns Zlatko Junuzovic in die Maschen.
Skripnik setzte zunächst auf dieselbe Elf wie beim 3:2 gegen den FC Augsburg. Die Hanseaten sahen sich vom Anpfiff an in der Defensive gefordert, weil Schalke sehr schwungvoll begann. Die erste nennenswerte Torchance hatte Felix Platte, der den Ball allerdings am langen Eck vorbeischlenzte (17.). Bremen brauchte zwei Minuten länger, um erstmals gefährlich vor dem Tor von Simon Wellenreuther aufzutauchen: Franco di Santo scheiterte aber dabei am 19-Jährigen.
Es war der Startschuss für mehr Offensivdrang der Gäste. Werder kontrollierte fortan weitgehend das Geschehen, die besten Chancen bis zur Pause hatte aber doch Schalke: Roman Neustädter (38.) und Joel Matip (40.) verfehlten knapp das Tor.
Nach Wiederbeginn wurde der Spielfluss immer zäher. Beide Teams gingen wenig Risiko ein, dass Meyer aus 20 Metern einfach draufhaute, war insofern folgerichtig. Und Werder-Keeper Wolf ließ den Ball auch wirklich durchrutschen. Auch beim Ausgleich kann dem Schlussmann ein Vorwurf nicht erspart werden. Wellenreuther zog im Luftkampf mit Prödl den Kürzeren. Christian Fuchs spielte für Schalke durch.
Hitz mit Müller-Gedächtnis-Tor
Ein noch spektakuläreres Ende fand die Partie zwischen dem FC Augsburg und Bayer Leverkusen. Tormann Marwin Hitz schoss in der vierten Minuten der Nachspielzeit den Treffer zum 2:2-Endstand gegen die Mannschaft von Roger Schmidt. Die ohnehin angespannte Lage bei der Werkself könnte sich weiter verschärfen. Das Team des nicht mehr unumstrittenen Trainers bleibt nach dem dritten Spiel in Folge ohne Sieg auf Rang sechs der Tabelle hängen.
Der Schweizer Nationalspieler Josip Drmic (8.) sorgte schon früh für die Gäste-Führung. Leverkusen ließ danach aber zahlreiche weitere Chancen aus und wurde durch den zur Pause eingewechselten Brasilianer Caiuby (58.) bestraft. Stefan Reinartz (84.) hatte das 2:1 für die Gäste erzielt, ehe Hitz aus dem Spiel heraus traf - mit einem Drehschuss aus kurzer Distanz, der an Gerd Müllers Stil gemahnte. Alexander Manninger war von seinem wiedergenesenen Kollegen auf die Bank verdrängt worden.
Tabellenführer Bayern München kam am 22. Spieltag zu einem lockeren 6:0 (2:0) bei Aufsteiger SC Paderborn. Der Meister hat damit in seinen zwei letzten Meisterschaftspartien nicht weniger als 14 Treffer genetzt. Robert Lewandowski (24./37.) hatte bereits in der ersten Halbzeit die Weichen auf Sieg gestellt. Arjen Robben (63., Foulelfmeter) erhöhte auf 3:0, vorausgegangen war eine Rote Karte gegen Paderborns Florian Hartherz (62.) wegen einer Notbremse. Franck Ribéry (72.), Mitchell Weiser (78.) und erneut Robben (86.) trafen dann gegen die überforderten Gastgeber zum Endstand.
Diese durften sich immerhin über Lob von Pep Guardiola freuen. "Es war schwer, gegen diese Fünferkette zu spielen. Ich habe vorher gesagt, dass Paderborn in der Bundesliga bleibt. Jetzt bin ich mir sicher", meinte der Bayern-Trainer.
Kölner Heimschwäche prolongiert
Der 1. FC Köln muss weiter auf den zweiten Heimsieg der Saison warten. Gegen Hannover 96 gelang der Mannschaft von Trainer Peter Stöger mit dem 1:1 durch Anthony Ujah (17.) nach 364 Minuten immerhin wieder ein Tor in der heimischen Arena. Die Gäste waren durch Joselu (5.) früh in Führung gegangen.
Die Hannoveraner sind nach dem leistungsgerechten Remis in der Rückrunde weiter ohne Sieg und rangieren auf Platz zehn. Die Kölner, bei denen Kevin Wimmer durchspielte, rutschten auf den 13. Platz und dürfen sich als im Abstiegskampf befindlich einordnen. 96-Ersatztormann Robert Almer war wegen muskulären Problemen nicht im Kader.
Ein Erfolgserlebnis gab es für Julian Baumgartlinger. Der ÖFB-Teamspieler gewann mit dem FSV Mainz 05 bei der Premiere des neuen Trainers Martin Schmidt daheim gegen Eintracht Frankfurt mit 3:1 und schob sich auf den elften Rang nach vor.
Freiburg und Hoffenheim trennten sich 1:1. (red/sid - 21.2. 2015)