Gumpoldskirchen – In der Causa Novomatic/Grasser lässt die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKSTA) bis zu 49 prominente Zeugen durch das Bundesamt für Korruptionsprävention und Korruptionsbekämpfung (BAK) befragen – darunter etliche aktive und ehemalige Regierungsvertreter und Nationalratsabgeordnete. Das berichtet das Nachrichtenmagazin "profil" in seiner am Montag erscheinenden Ausgabe.

Gorbach, Molterer, Bures als Zeugen

Einige Zeugen seien bereits vernommen worden – so etwa ÖVP-Klubobmann Reinhold Lopatka, SPÖ-Mandatar Christoph Matznetter und der ehemalige ÖVP-Abgeordnete Ferry Maier, heißt es in dem Bericht. Auch ÖVP-Vizekanzler Reinhold Mitterlehner soll demnächst aussagen, wie sein Büro dem "profil" bestätigte.

Unter den Zeugen sind auch die früheren Bundeskanzler Wolfgang Schüssel (ÖVP) und Alfred Gusenbauer (SPÖ), die früheren Vizekanzler Hubert Gorbach (BZÖ) und Wilhelm Molterer (ÖVP), EU-Kommissar Johannes Hahn, SPÖ-Nationalratspräsidentin Doris Bures, ÖVP-Nationalratspräsident a. D. Andreas Khol, der ehemalige FPÖ-Verteidigungsminister und BZÖ-Klubobmann Herbert Scheibner sowie eine Reihe weiterer aktiver und ehemaliger Parlamentarier wie Josef Cap (SPÖ), Günter Stummvoll (ÖVP), Peter Westenthaler (BZÖ) oder die Grünen Werner Kogler und Alexander van der Bellen.

Lockerung des Glücksspielmonopols

Die Einvernahmen stehen im Zusammenhang mit den Vorgängen um eine 2006 gescheiterte Gesetzesinitiative des Finanzministeriums zur Lockerung des Glücksspielmonopols.

Die WKSTA verdächtigt Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser auf Grundlage von Indizien, bereits 2005 insgesamt 100.000 Euro Bestechungsgeld von Novomatic gefordert und erhalten zu haben, was dieser ebenso vehement bestreitet wie der damalige Novomatic-Vorstand Franz Wohlfahrt. (APA, 22.2.2015)